Planar Evil - Mankind Way of Life



Stil (Spielzeit): Old-School Thrash (57:44)
Label/Vertrieb (VÖ): MDD Records (29.05.09)
Bewertung: 7 / 10

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Die Retro-Thrashwalze rollt und rollt... diesmal werden die Alpen von Süden her übel planiert... PLANAR EVIL sind ein Vierer von der italienischen Adriaküste, der sich für seine Reanimierungen an Kaliforniern wie FORBIDDEN (EVIL) und an der Ostküsten-Szene versucht... und, wie das Promo-Blatt zu Recht anmerkt, an XENTRIX. (Wusste gar nicht, dass die Engländer mit ihren unterbewerteten Überalben außerhalb des UKs ernsthaft zur Kenntnis genommen worden waren. --- Gerade an deren Anfänge fühle ich mich sehr erinnert.)
Womit die Frage nach Innovationen hinfällig ist. Jedes Riff, Lead, Alles zelebriert die 80er. Entsprechend der Sound. Leicht rüpelhaft / punkig, aber ausreichend konturiert und kraftvoll. Passt. Die Chance, damit den Markt aufzumischen, dürfte aber eher gen Null tendieren. Dafür orientiert man sich --anders als bspw. WARBRINGER-- zuwenig an damaligen Marktführern wie SLAYER . Aber gerade dass hier die Einflüsse eher aus der zweiten Reihe stammen, macht die Sache meines Erachtens interessant. Die Nummern sind durchaus, aber nicht ausschließlich auf Härte und Speed ausgelegt, sondern versuchen möglichst vielfältig allen Facetten der Old-Skool gerecht zu werden. Da wird's auch mal besinnlich. Vor allem aber: viele Tempowechsel; und harmonische, ansatzweise epische Parts werden ständig von eckigen, ruppigen Stellen gekreuzt. Die kurzen Soli (ja sicher, die gibt's hier natürlich) sind mal schräg, mal schön (und) geradeaus. Insgesamt: toller Ansatz.

Was einer noch besseren Benotung im Wege steht, ist die Tatsache, dass nicht alle Stücke auf demselben hohen Niveau agieren. So zwei, drei Mal, wenn's komplexer wird, wird der rote Faden bedrohlich dünn. Auch etwas befremdlich: die zweite Hälfte des Albums sind neue Versionen des „Land of Doom" Demos von `02 und diese Hälfte erweist sich insgesamt als die bessere. Weil tendenziell etwas simpler, aber dadurch auch robuster.

Für die uneingeschränkte Empfehlung reicht's wegen besagter Schwächen nicht; trotzdem für Thrash-Nostalgiker ein Nice-to-have.