Audioslave - Out Of Exile


Review

Stil (Spielzeit): Rock (53:45 min)

Label/Vertrieb (VÖ): Interscope Records/Sony BMG (23.05.05)

Bewertung: Sehr rockig, nicht voll überzeugend.

Link: www.audioslave.com

 
Ich habe jetzt die neue Audioslave-CD in allen erdenklichen Situationen gehört: wenn ich gut drauf war, wenn ich pissed war, wenn ich Bock drauf hatte, wenn ich keinen Bock drauf hatte, im Auto und so weiter. Doch so etwas wie Begeisterung wurde beim Hören von „Out Of Exile“ nie ausgelöst. Was ist diesmal anders? Das Ergebnis der ersten Hochzeit der Rock-Dinosaurier, nämlich das gleichnamige Debutalbum, war noch sehr imposant ausgefallen. Der Groove von Rage Against The Machine trieb die unwiderstehliche Stimme des Ex-Soundgarden-Sängers, Chris Cornell, in ungeahnte Höhen, und bescherte der Rockwelt nicht nur vor Power sprühende Hits, sondern auch goldene Refrains. Man denke nur an “Show Me How To Live”, „Set It Off“, „Like A Stone“ oder „I’m A Highway“ – Hardrock der Extraklasse eben. Auf “Out Of Exile” schraubt die Supergroup bewusst das Offensichtliche zurück und geht mehr ins Detail. Tom Morellos Gitarrenspiel orientiert sich mehr denn je an Ü-40-Faves wie Led Zeppelin und U2 als an seine eigene Vorgängerband. RATM-Fans, die noch mit Herz und Lust Gefallen am Vorgänger finden konnten, werden diesmal Audioslave mit einem Gähnen begegnen. Es ist aber überhaupt nicht das Problem, dass die neue Platte mehr nach Blues-beinflussten Rock klingt als nach pfefferndem Crossover, nein, das Problem sind die schlichtweg mittelmäßigen Songs. Man könnte „Out Of Exile“ als erwachsen und eigenständig bezeichnen, man darf die 12 Nummern aber auch getrost unspektakulär finden. Wenig Tiefe, kaum Höhen, viel druckloses Gedudel und das Traurigste: kaum ein prägnanter Refrain von Chris Cornell, der die Seele trifft. Sein Gesang klingt diesmal beinahe gleichförmig. Gerade mal fünf Songs rettet er zu echten Krachern. Den Titeltrack, das spielwitzige „Doesn’t Remind Me“, das heftige „Drown Me Slowly“, die wunderschöne Halbballade „Yesterday To Tomorrow“ und der gefühlvolle Abschlusstrack „The Curse“. Das reicht aber längst nicht, um zu Hundert Prozent zu überzeugen. Gutes Album, aber der Funke springt diesmal nicht über.