Caliban - Coverfield EP

Caliban_Coverfield

Stil (Spielzeit)
:Metalcore (13:44)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media / EMI (16.05.11)
Bewertung: 5 /10

Link: MySpace

Was machen, wenn man noch etwas Zeit hat, bis die nächste Platte fertig ist, aber man im Gespräch bleiben muss? "Schnell eine EP hinterherjagen. Am besten mit Coverstücken – die braucht man nicht auch noch extra zu schreiben". Das wäre die negative Auslegung von „Coverfiled". Positiv könnte man das so formulieren:"Ey, lass uns bis zum nächsten Album doch einfach mal was anderes machen. Ich hätte Bock auf Coversongs – und dann schön auf die Fresse. Und lass' uns irgendwas nehmen, was die Leute jetzt nicht unbedingt erwarten!".

Welche von beiden Varianten hier genau zutrifft, werden wir wohl nie erfahren (vielleicht war es ja auch das Label, das Druck gemacht hat...), aber egal, denn „Coverfield" hat nun mal das Licht der Welt erblickt. CALIBAN zu reviewen ist gar nicht mal so einfach, da wohl kaum eine andere Band so polarisiert – folgerichtig findet man hier dann auch ein RAMMSTEIN-Cover: „Sonne". Irgendwie seltsam, dass sie sich grade einen Songs ausgesucht haben, der so eine extrem tiefe Stimme im Original hat. Na, ok: sie haben sich dann auch direkt noch TYPE O NEGATIVE dazu ausgesucht. Cooler Song, hätte aber meinetwegen mehr im Stile von CALIBAN selber sein dürfen. „Helter Skelter" von den BEATLES hat sich dafür ziemlich verwandelt, gefällt mir aber bei THRICE um Längen besser. Mit „Blinded By Fear" zollen sie dann noch AT THE GATES ihren Respekt und zeigen, dass sie ihre Hausaufgaben im eigenen Fach gemacht haben.

Wenn ich diese EP zum Beispiel mit „Writers Block" von EVERGREEN TERRACE vergleiche, ziehen die Ruhrpöttler doch eher den Kürzeren, aber auf der anderen Seite ist es wirklich mal schön, CALIBAN mal von einer anderen Seite zu erfahren – vor allem, weil hier die cleanen Refrains keine sonderliche Rolle spielen und sie sich somit vielleicht ein paar Kritiken sparen können. Persönlich gesehen finde ich vier Songs etwas mau –als gratis Download wäre das noch eine coole Sache. Und es sind jetzt auch nicht unbedingt Versionen, die sich bei mir demnächst auf jeder feucht-fröhlichen Party finden lassen. Für Fans ein schönes Teil, um die Wartezeit zu überbrücken. Für den Rest vermutlich eher ein Silberling, den man sich aus Interesse einmal durchhört und dann „Naja..." sagt...