Crown Of Thorns - Faith




Stil (Spielzeit): Melodic Hard Rock (47:51)

Label/Vertrieb (VÖ): Frontiers Records / Soulfood Music (19.09.08)

Bewertung: 3,5/10

Link: http://www.myspace.com/crownofthornsusa 
http://www.crownofthorns.com

CROWN OF THORNS wurden Anfang der 90er Jahre von VOODOO X Sänger Jean Beauvoir gegründet, aber es dauerte einige Zeit, bis sie sich der Öffentlichkeit präsentierten. Zu Beginn gehörten Mickie Free von SHALAMAR, Tony Thompson von CHIC AND THE POWERSTATION und der Session Bassist Michael Paige zum Line Up, der aber der Einzige ist, der es bis ins aktuelle Line Up geschafft hat. 
Die Band hatte soviel Potential, dass sich die Label um einen Deal mit CROWN OF THORNS förmlich prügelten. Interscope machte das Rennen, und stattete die Band mit einem Millionen Budget aus. 
Unter anderem spielten sie im Vorprogramm der BON JOVI / VAN HALEN Europatour, nachdem ihr Debüt vom Kerang!! Magazine zum „One Of The Finest Hard Rock Albums In Recent Years“ gekürt wurde. 

Mit “Faith” spielten Jean Beauvoir, Gitarrist Tommy Lafferty, Drummer Hawk Lopez und Bassist Michael Paige weitere elf Tracks, mit denen sie allerdings eher an alte Traditionen anknüpfen, und von der Erfindung des Rades meilenweit entfernt sind. Aber das muss ja zunächst nicht unbedingt schlecht sein, denn nicht alles was seine Wurzeln in der Vergangenheit hat, muss gleichzeitig von Gestern sein. 
Und so legen sie mit dem Opener und Titetrack „Faith“ direkt eine kleine Hard Rock Perle ins Ohr des Hörers, die von einem richtig fetten Gitarrensound dominiert wird, und über der die rauchige, eindrucksvolle Stimme von Jean Beauvoir schwebt. 
„All My Head“ geht in dieselbe Richtung, und Gitarrist Tommy Lafferty haut ein Solo raus, bei dem kein Auge trocken, und wahrscheinlich kein Fuß ruhig auf dem Boden bleibt. Richtig gut gemachter Melodic Hard Rock, der wirklich Spaß macht, und durch den rauen Sound sehr authentisch klingt. 

Warum CROWN OF THORNS dann mit dem schnulzigen „Living In The Shadows“ diesen ersten guten Eindruck selbst in Frage stellen, wissen sie wahrscheinlich nur selber, denn bis auf das Solo ist der Song einfach nur schnulzig und seicht. Mit „The One“ wird es dann noch schlimmer, denn hier plätschert es nur nuch langweilig vor sich hin, und es gibt nicht mal mehr ein beeindruckendes Solo. Komisch, dass mir jetzt gerade so Namen wie Florian Silbereisen und Howard Carpendale durch den Kopf geistern.

„Rock Ready“ heißt dann nicht nur so, sondern knüpft auch wieder an die ersten beiden, guten Songs an. Auch wenn der Track eher schleppend rüberkommt, hat er wieder die Härte, die ich in diesem Maße von der Band auch erwartet habe. Doch die Freude währt dann doch wieder nur kurz, denn nach diesem kurzen Aufflackern ihrer tollen Fähigkeiten kommt „Believe Me“, auf das meine Oma, Gott hab sie seelig, wahrscheinlich auf das Heftigste abfahren würde. 
Ich hab selten ein Album gehört, dass so krass Licht und Schatten aufweißt wie „Faith“, denn mit „Nobody“ zeigen sich die Band wieder von ihrer rockigen Seite, auch wenn der Song nicht ganz so überzeugen wie die bereits erwähnten Titel. 

Auch mit dem zwar schnelleren, aber trotzdem vor Schmalz triefenden „Stay With Me“ ändert sich der allgemeine Eindruck nicht, dass die Band völlig hinter ihren musikalischen und songwriterischen Möglichkeiten bleibt. 
Und das bleibt auch so bei den letzten drei Songs, von denen eigentlich nur „Home Again“ in Ansätzen zu gefallen weiß, da die Band hier im Chrorus endlich mal wieder mit fetten Gitarrenriffs arbeitet. 

Fazit: Seit langer Zeit mal wieder ein Album, dass ich nicht ohne dabei Magenschmerzen zu bekommen empfehlen könnte. Drei bis vier herausragende Hard Rock Songs reichen mir einfach auf einem Longplayer nicht, vor allem wenn der Rest dann noch so unmotiviert und schnulzig aus den Boxen wabbert. 
Was sich die Musiker bei diesem Album gedacht haben, kann ich abslout nicht nachvollziehen, zumal ich weiß und sie in Veröffentlichungen der Vergangenheit gezeigt haben, dass sie es definitiv viel besser können.

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