Alle Reviews in der Übersicht
Aktuelle Reviews
Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
Paradise Lost - Obsidian Tipp
Seit 32 Jahren machen PARADISE LOST Musik und haben sich über all die Jahre eine Marke aufgebaut: die Band der tiefsten Misere und Melancholie – die Anführer der traurigen Generation. Nun präsentieren uns die Briten ihr 16. Studioalbum „Obsidian“, das uns wie eine Zeitkapsel durch all die Jahre der Bandgeschichte führt und bei jedem PARADISE LOST Fan ein wenig Nostalgie aufleben lassen wird.
Triptykon with the Metropole Orkest - Requiem (Live At Roadburn 2019) Tipp
Gut Ding will Weile haben: Das dreiteilige "Requiem" wollte Tom Gabriel Warrior bereits in den Achtzigern auf einer EP veröffentlichen. Nach Zerwürfnissen mit der Plattenfirma, der zwischenzeitlichen und schließlich endgültigen Auflösung von CELTIC FROST hat es das Epos bei TRIPTYKON nach 30 Jahren nun doch noch auf eine Veröffentlichung geschafft.
The Suicide Machines - Revolution Spring Tipp
16 Songs, aber nur 34 Minuten Spielzeit? Jap, das ist wohl Punk! Und Fans von THE SUICIDE MACHINES wird die Laufzeitlänge der neuen Scheibe der Legenden aus Detroit nicht im Ansatz interessieren. Schließlich handelt es sich bei "Revolution Spring“ um das erste neue Material seit "War Profiteering Is Killing Us All“ aus dem Jahr 2005.
Lie And A Chameleon - Jugem Tipp
Wenn eine Band je nach Verkaufsregion unter anderem Namen agiert, kann das bei der Recherche verwirrend sein. So auch bei LIE AND A CHAMELEON, die in ihrer japanischen Heimat eigentlich unter 嘘とカメレオン verkehren. Zwar erweisen sich beide Versionen des Bandnamens als bedeutungsgleich, wer jedoch an die älteren Stücke des Tokyoter Alternative-Rock-Quintetts kommen will, muss sich der japanischen Schreibweise bedienen. Schließlich ist "Jugem“ das erste Album der Band, welches auch in Europa erscheint.
Soulprison - Demo (EP)
Der Begriff "Demo“ wird in der Musikindustrie so inflationär verwendet, dass die Bedeutung des Wortes oftmals untergeht. Eine Demo ist nicht mehr als eine Arbeitsprobe, ein erster Vorgeschmack auf Stil und Potenzial eines Künstlers. Die Soundqualität ist dabei erst einmal zweitrangig und das Material von einem fertigen Produkt noch weit entfernt. So auch die erste Demo des Stuttgarter Hardcore-Quintetts SOULPRISON.
Babylonfall - Collapse Tipp
Finnland hat mal wieder eine neue Band am Start, sie nennt sich BABYLONFALL und macht Melodic Death Metal. Das Quintett aus dem südfinnischen Kouvola existiert zwar schon seit 2016, hat aber nun sein Debütalbum „Collapse“ via Inverse Records herausgebracht.
Naglfar - Cerecloth Tipp
Acht Jahre sind seit dem von Kritikern gefeierten "Téras“ vergangen, nun setzt das schwedische Totenschiff endlich wieder Segel. NAGLFAR sind zurück, und mit ihnen der düstere Melodic Black Metal der 90er-Jahre. Was von Gitarrist Andreas Nilsson als „the usual death and destruction“ angekündigt wurde, erweist sich im Review als triumphale Wiederbelebung. "Cerecloth“ ist der perfekte Soundtrack für düstere Zeiten geworden.
Havok - V
Mit ihrer Debüt-Abrissbirne „Burn“ haben die Amis von HAVOK 2009 mitreißende Maßstäbe für eine neue Thrash-Generation gesetzt. Auch das Zweitwerk „Time Is Up“ trat mit frech-frischem Gethrashe gepflegt in den Allerwertesten. Nun schreibt das Quartett mit seinem neuesten Output „V“ bereits sein fünftes Kapitel, das in Sachen Tempo und Härte zwar wieder mehr zu bieten hat, als der kontrovers diskutierte Vorgänger „Conformicide“, die rotzige Unbekümmertheit der Anfangstage wird allerdings nur noch punktuell erreicht.
Switchblade Romance - Old Gods' Return
SWITCHBLADE ROMANCE mag vermutlich niemandem was sagen, doch dieses brandneue Projekt wurde von keinem anderen als dem langjährigen BONFIRE Bassisten Uwe Köhler ins Leben gerufen, der sich hier an Sechssaiter und Mikrofon versucht und auf diesem Debüt eine Rückrufaktion der „Alten Götter“ starten will – man kann gespannt sein.
Dolorangst - Катастрофа Внутри (A Catastrophe Inside) (EP)
Mit der Debüt-EP des russischen Solo-Projektes DOLORANGST fügt das deutsche Black-Metal-Label Northern Silence Productions seiner seit 2018 ruhenden Underground-Serie endlich ein neues Kapitel hinzu. Das wird dem ein oder anderen schon bekannt vorkommen, genau genommen ist "Катастрофа Внутри“ nämlich schon letztes Jahr digital auf den Markt gekommen. Am 24. April folgte nun auch die physische Variante, inklusive des bisher unveröffentlichten Bonustracks "Надежда“.
Dune Rats - Hurry Up And Wait
Spätestens seit THE CHATS mit "Smoko“ und "Pub Feed“ durch die Anlagen fegten, ist der nie veraltete Aussie Pub Rock wieder in den Hörgängen der Nation angekommen. Da passt es, dass die DUNE RATS nach dem erfolgreichen Album "The Kids Will Know It‘s Bullshit“ endlich nachlegen. Nach was das klingt? Ist doch klar: nach Kippen und Dosenbier.
Dark Forest - Oak, Ash & Thorn
Mit ihrem fünften Studioalbum „Oak, Ash & Thorn“ liefern die Heavy Metaller von DARK FOREST einen unterhaltsamen Gute-Laune-Frühlingssoundtrack: Inhaltlich verankert in der britischen Folklore-, Sagen- und Geschichts-Welt und verpackt in ein episch-melodiöses Klanggewand, sind Metal-Leidenschaft und Heimat-Liebe auf dieser Platte zu jeder Sekunde hörbar.
Barishi - Old Smoke
Für die Progressive-Metaller BARISHI aus Vermont, USA gibt es dieses Jahr ordentlich was zu feiern. Nicht nur das zehnjährige Bandbestehen gilt es zu zelebrieren, sondern auch die Veröffentlichung ihrer dritten LP „Old Smoke“, auf der sie ordentlich Dampf ablassen.
Nightwish - Human. :||: Nature. (2CD) Tipp
Nachdem Tuomas Holopainen "Endless Forms Most Beautiful" (2015) zu Ende komponiert hatte, fühlte er sich leer und ideenlos. Erst nach dem sanften AURI-Debüt sprudelte seine Inspirationsquelle wieder – so stark, dass es nun ein Doppelalbum mit losem Konzept über den Mensch und die Natur braucht, um alle Ideen auszubreiten. "Human. :||: Nature." zeigt NIGHTWISH anno 2020 mit neun regulären Tracks und einer achtteiligen Suite einmal mehr an der Speerspitze des gesamten Symphonic-Metal-Genres.
Malist - To Mantle The Rising Sun
Nur 15 Monate nach der Veröffentlichung des Debütwerks "In The Catacombs Of Time“ meldet sich das russische Black-Metal-Projekt MALIST auch schon mit einem Nachfolger zurück. "To Mantle The Rising Sun“, so der klangvolle Titel des zweiten Studioalbums, entführt erneut in das Untergrundkönigreich von Karst und verspricht dabei mehr Abwechslung als sein Vorgänger. Nach den gemischten Kritiken zum arg homogenen "In The Catacombs Of Time“ sicherlich keine schlechte Idee.
Together To The Stars - As We Wither
Das hochwertig gestaltete Artwork lässt es kaum vermuten, doch hinter TOGETHER TO THE STARS steckt ein waschechtes Underground-Projekt. 2015 gegründet, machte das schwedische Duo, welches sich selbst dem Post-Black-Metal zuordnet, erstmals 2019 mit "An Oblivion Above“ auf sich aufmerksam. Die Kritiken? Gemischt. Mit "As We Wither“ folgt nun der zweite Anlauf.
Nytt Land - Cvlt
Traditionelle Musik aus den Tagen der Wikinger, Kelten und Slawen verzeichnet seit einigen Jahren innerhalb der Metalszene einen Aufschwung sondergleichen. Spätestens seit Bands wie WARDRUNA oder HEILUNG Tausende mit ihren selbstgebauten Instrumenten und alten Sagen aus dem hohen Norden begeistern, surft das Genre auf einer Welle des Erfolgs. Es lohnt sich jedoch, auch einen Blick über den Tellerrand zu werfen und etwas tiefer in die musikalische Landschaft des ritualistischen Folks einzutauchen. Schaut man beispielsweise etwas weiter gen Osten, wird man auf eine Band stoßen, die den Hörer in die unendliche Weite Sibiriens entführt und die alten Geschichten in traditionellem Untertongesang präsentiert: NYTT LAND.
Turmion Kätilöt - Global Warning Tipp
Was bekommt man, wenn man RAMMSTEIN, FINNTROLL und REDNEX in einen Topf wirft, einmal kräftig umrührt und mit einer Prise KORPIKLAANI und PAIN würzt? Eine Band, die Genregrenzen des Metals aufaufbricht, neu definiert und ungeachtet aller Widrigkeiten dabei ihr völlig eigenes Ding durchzieht – TURMION KÄTILÖT, zu Deutsch „Die Hebammen des Verderbens“.