Fire In Fairyland - Lit

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Stil (Spielzeit):
Alternative (31:18)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (22.01.11)
Bewertung: 5/ 10
Link: Offizielle Bandseite

Märchenwälder haben wir ja im Süden unseres Landes genug, nicht wahr? Der eigenserklärte Wald der mir vorliegenden Band hat auf jeden Fall ordentlich Feuer gefangen - so sagen sie. Gründung von FIRE IN FAIRYLAND fand erst im Jahr 2009 statt, die Scheibe "Lit" fand dann schon diesen Januar ihren Weg in die Öffentlichkeit. Dafür erstmal Gratulation, weil das auf dem deutschen Schlager-Gute-Laune-Supp-Supp-Markt gar nicht so einfach ist.

Ich hatte erst letztens über Frontfrauen in Bands philosophiert, und siehe da, hier haben wir wieder eine eben solche Vertretung. Anna heißt sie, hat die paramorigen kirschroten Haare und ein wirklich schönes Stimmchen. Umringt ist sie von vier weiteren Kollegen, von denen Gitarrist Torben neben dem Geklampfe auch mitsingt und gerne auch mal ordentlich losochst, wie es im Opener "Push It" und "Common Addiction Inc." zu hören ist. Alle Nummern haben noch eine Proberaumlastigkeit an sich, "The Funeral of Fears", "Secret Handshake With Mr. Fate" und "Are We In a Courtroom or What?" entfalten als die besten Songs der Platte dennoch ein gutes Alternativeprogramm junger Mukker. Spaß machen die Bandchöre genauso, wie die wirklich schön gesungenen Hooklines von Anna, wie in "Red Curtains". Für den Titel "Chasing Shadows" hat die Band im Herbst 2010 ein sauberes Video zusammen mit dem Musikmagazin "d-zentral" produziert, welches auf der Bandseite bewundert werden kann.

Beschaut man sich die Vorbilder und Geschmäcker der Band, findet sich viel Schnittmenge mit meinem persönlichen Geschmack, was ich auch positiv verbuchen muss. Der technische Mix ist für ein Debüt knackig geworden, scheuert also mit angenehmen Kanten daher, und bedient sich (noch) nicht dem Mainstream-bügeleisen. Die akustische Version von "Red Curtains" ist als Abgang des Albums wirklich schön gelungen. Hier trägt sich Annas Stimme hörbar vorteilhaft.

Das Songwriting sei ein "Noch"-Kritikpunkt. Offbeats wie bei "Red Curtains", oder in "Chasing Shadows" sind nett, stören aber die bei sich änderem Tempo den Fluss des Songs. Hin und wieder will der zarte Pop-Gesang auch nicht zum hardrockigen Klanggewand passen und wird in den Refrains regelrecht gefressen von den Gitarrenwänden. Entweder bekommen die Gesangsbögen hier mehr Spannung, oder man nimmt die Gitarren zurück. Diese Mischungsschwächen in puncto Gerne und Mix gilt es also für Platte Nummer zwei auszugleichen. Das sollte machbar sein.

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