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Es ist schon irgendwie ein merkwürdig verrücktes Gefühl, eine CD von einer Band in die Hände zu bekommen, die es seit fast 20 Jahren nicht mehr gibt, und die zudem damals als eine der großen Deathmetal-Bands im Untergrund gehandelt wurde.
1989 gegründet, beschließen die drei Jungspunde, Deathmetal zu zocken unter einem nicht gerade typischen Metal-Bandnamen. So nennt man sich erst PROPHET 2002, nennt sich dann aber kurzfristig in NIRVANA um. Aber da war ja bekanntlich eine Band aus Seattle schneller und so ändert man den Namen kurzer Hand in NIRVANA 2002. Man beschließt, keine Gigs zu spielen und rührt den Untergrund mit Demos, Splits und Compilation Beiträgen um.
1992 löst sich die Band auf. Bis dahin haben NIRVANA 2002 vier Promos, einen Splitbeitrag und einen Samplerbeitrag am Start. Die drei Musiker Orvar Säfström (Guitars/Vocals), Eric Qvick (Drums) und Lars Henriksson (Bass) gehen verschiedenen Interessen nach. 2007 spielt man den ersten (und letzten ?) Gig auf der Release Party zu Daniel Ekeroths Buch „Swedish Death Metal“. Und nun, 2009, meldete sich Relapse zum wiederholten Male bei Orvar Säfström und die alten Songs werden veröffentlicht.
Somit dürfte auch schon klar sein, dass einem einfach nur räudiger, dreckiger und schneller, groovender Deathmetal entgegen geballert wird. Was einerseits der Scheibe einen antiken Touch gibt, stört allerdings auch ein wenig in Zeiten bester Digitalisierungsmöglichkeiten: Die schlechte Produktion. Die nimmt den Songs an einigen Stellen leider den Schwung. Heutzutage sollte eine Scheibe nicht mehr klingen, als wenn man eine Demokassette von 1990 in den Händen hält, außer die Scheibe wäre original aus dem Jahr.
Summa summarum erwartet einen mit NIRVANA 2002 „Recordings 89-91“ ein richtig altes, klassisches, schwedisches Death-Metal-Album par excellence. Die Songs grooven zu jeder Zeit. Und durch die mittelmäßige Produktion fühlt man sich in die Anfangszeit des Deathmetal zurück versetzt. Irgendwie ist es schade, dass es NIRVANA 2002 nicht mehr gibt, da sie eine sehr interessante Band waren und eine wichtige dazu.