Aborted - The Necrotic Manifesto

Aborted - The Necrotic Manifesto
    Death Metal / Grind

    Label: Century Media
    VÖ: 28. April 2014
    Bewertung:8/10

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In ihrer fast 20-jährigen Karriere haben sich die Grind-Death-Metaller von ABORTED bei allerlei Krachfetischisten einen Stein im Brett erkämpft. Nach einem überwundenen Tief sind die Belgier nun in alter Pracht zurück, wobei das Line-Up auf „The Necrotic Manifesto“ wieder einmal zwei Gitarristen aufweist: Danny Tunker und Mendel bij de Leij heißen die neuen Axtschwinger, die dem Sänger und letzten verbliebenen Originalmitglied Sven De Caluwe dabei helfen, das Konzeptalbum über H.P. Lovecrafts Necronomicon einzuprügeln.

Nach acht Alben ist so etwas wie Altersmilde jedoch immer noch ein Fremdwort für ABORTED. Nach dem extrem geschmackssicher betitelten Intro „Six Feet Of Foreplay“ geht es mit dem Opener „The Extirpation Agenda“ sofort in die Vollen – hier weiß vor allem die eindrucksvolle Schlagzeugarbeit Akzente zu setzen. Überhaupt ist das technische Niveau auf diesem Album ziemlich hoch (und obwohl dem Verfasser dieser Zeilen persönlich ein paar „stumpfere“ und eingängigere Riffs fehlen, wird es die Zielgruppe absolut begeistern).

Obwohl die Band ihre Instrumente mehr als gut beherrscht, werden hier (natürlich) keine Prog-Death-Geschichten fabriziert: Die meisten Songs gehen mit ca. drei Minuten über die Ziellinie. In bester Manier regieren hier Doublebass und Highspeed-Riffing, doch man merkt durchaus, dass die Jungs auch um Abwechslung bemüht sind. Das auf Deutsch vorgetragende „Die Verzweiflung“ überzeugt mit zähen Riffs und MACHINE HEAD-artigen Dissonanzen. Stark! Dass es danach mit „Excremental Veracity“ (lecker) wieder auf's Maul gibt, versteht sich von selbst.

Der szenebekannte Jacob Hansen hat sich in Sachen Produktion mal wieder nicht lumpen lassen und den Belgiern einen druckvollen Sound zurechtgezimmert, der einigen vielleicht etwas zu steril vorkommen mag, meiner Meinung nach aber (wie zum Beispiel bei MUMAKIL's 2013er Grind-Überwerk „Flies Will Starve“) passt wie Arsch auf Eimer.