Valborg - Nekrodepression Tipp

Valborg - Nekrodepression
    Dark / Doom Metal

    Label: Zeitgeister
    VÖ: 2.11.2012
    Bewertung:10/10

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Valborg - Nekrodepression Valborg
Musik wie ein Klotz Beton. Wie ein tonnenschwerer, kalter Quader von perfekter Geometrie. Auf den ersten Blick einfach: sechs graue, identische Flächen. Bei näherem Hinsehen fasziniert die raue Oberfläche, die erkundende Hände blutig reißen kann, und die machtvolle, bedrückende Eleganz.

Denn noch viel mehr als auf dem tollen Vorgänger-Album „Barbarian“ zelebrieren VALBORG auf „Nekrodepression“ die Einfachheit und das Wenige und legen das Skelett einer Musik frei, an die andere Bands gern ordentlich Fleisch geben: mit Doublebass, Blasts, Gegniedel und ordentlich Technik. VALBORG hingegen treten den Beweis an, dass man für einen guten, düsteren Metal-Song manchmal nicht viel mehr braucht als einen Beat, ein Riff und eine Zeile – es muss halt nur jeweils der, das und die richtige sein. Und so klingen die Stücke auf „Nekrodepression“ eben nicht nach Technik. Sondern schmecken nach Blut auf kühlem Asphalt, das der nächtliche Regen in den Gulli spült.

Und dann, im letzten Drittel des Albums, findet man, wenn man noch genauer hinsieht, doch noch ein paar Schnörkel im Beton. „Springtime Woman“, meinem persönlichen Highlight, entspringt ein sprödes Keyboard, das sich über das zähe „Taufe“ und das schroffe „In Ekklesia“ zieht und in das monumentale Instrumentalstück „Opfer“ mündet. Das ist gleichzeitig Solo, düsteres 90er-Zitat, Ausrufezeichen und Mittelfinger einer Band, die sich weit genug entwickelt hat, um keinerlei Grenzen anzuerkennen. Dieses Album kann nur VALBORG selbst noch toppen.