Marvins Revolt - Fell In Love With Tanks And Satellites




Stil (Spielzeit): Noise/Posthardcore/Rock (42:06)
Label/Vertrieb (VÖ): Quartermain Records / Broken Silence (31.07.06)
Bewertung: 5/10
Link: http://www.marvinsrevolt.com/
http://www.myspace.com/marvinsrevolt
MARVINS REVOLT kommen aus Dänemark und bewegen sich auf etwas abwegigeren Pfaden, als ich zuerst vermutete hatte. Anstatt Punk oder Hardcore dröhnt mir hier eher Noise entgegen. Nicht zu krass, nicht zu überdreht und vom Gesang her auch nicht kreischend, sonder singend.
Vom Sound her muss ich an SONIC YOUTH, eventuell etwas FUGAZI und PRETTY GIRLS MAKE GRAVES ohne Frau am Mikro denken. Wie die Namen schon verraten, wird hier mit Dissonanzen und Rhythmik gespielt (z.B. „F/Lava“) – oder zumindest ab und zu mit den Erwartungen des Hörers. An und für sich finde ich das auch ganz gut, aber wirklich bewegen werden mich MR mit dieser Platte nicht. Da hätte ich mir etwas mehr Abgedrehtheit gewünscht. Aber schlecht ist die Platte auch nicht. So erinnert der Opener „Revolted“ etwas an HELMET mit krummen Takten und das ist ja kein schlechter Vergleich. Danach übernehmen leider vor allem unverzerrte bzw. nur leicht angezerrte Parts die Führungsposition. Bei „Sex Will Help“ geht es dann zwar immer noch etwas gezüchtigt aber dafür eben wieder etwas abgedrehter zur Sache. Und das sind auch die spannensten Momente der vier Dänen – und zwar immer dann, wenn man nicht genau weiß, was sie als nächstes vorhaben.
Nach einer EP von 2004 (welches sie bereits auf Festivals wie dem Roskilde spielen ließ) ist „Fell In Love With Tanks & Satellites“ ihr erstes richtiges Album. Dafür steckt dann teilweise schon eine gute Portion Selbstbewusstsein hinter den Songs, denn auf den schnellen Hit scheinen MR hier wirklich nicht zu schielen. Dafür lassen sie den Songs auch zuviel Luft zum Atmen – die Instrumentalpassagen können durchaus sehr ausschweifend sein.  Und bei „The Indeference“ wird sogar mit akustischen Klampfen und einem richtig tiefen Bass gespielt. Bei Songs wie „Dust On The Heads“ könnte man auch irgendwie in Richtung Emo schauen, aber ich schätze mal, darum geht es hier aber nicht.
Wie gesagt – alles ganz nett, aber ich finde nichts, was mich zwingen würde die Platte öfter bei mir laufen zu lassen. Dafür bleiben einfach zu wenige gute Momente hängen. Ich hätte mir hier entweder mehr Dynamik in den Songs oder einfach mehr Lärm gewünscht (nicht einfach zum Ausklingen des Songs wie bei “Let Go Of the Decades“) – aber so ist das nichts Halbes und nichts Ganzes. Oder wie meine Oma gesagt hätte: kein Fisch und kein Fleisch.