Rolo Tomassi - Hysterics




Stil (Spielzeit): Hardcore / Jazz / Metal / Prog / Pop (44:04)
Label/Vertrieb (VÖ): Hassle / Pias / Rough Trade (17.10.08)
Bewertung: 8 / 10 und wachsend
Link: http://www.myspace.com/rolotomassi
Im Infozettel wir ihre erste EP mit ihrem neuen Werk in etwas so in Verbindung gebracht: „That Was Tokyo, This Is Godzilla“. Und ich habe zwar keine Ahnung über ihre erste Veröffentlichung, aber „Hysterics“ ist auf jeden Fall ein Monster!
Ich bin mir auch gar nicht sicher, wie ich mich in diesem Review der Bestie nähern soll. Definitiv ist es „anders“. Aber auch aufgekratzt, verstörend, bezaubern, clever, roh und brutal. Zwar ist es noch nicht mein Lieblingswerk in Sachen kranker Mucke, aber eventuell brauchen die fünf Engländer auch einfach noch viel mehr Zeit zum Wachsen, denn was hier dargeboten wird, ist nicht mit  ein oder zwei Hördurchläufen zu begreifen. Hardcore trifft auf Pop trifft auf Jazz trifft auf Metal triff auf Prog Trifft auf PostIrgendwas.
Darüber dann noch der wunderbare Kontrast zwischen absolut fiesen Schreien und der glasklaren und wunderschönen Stimme von Eva Spence, die mich, je nach dem, an Liv Kristine, PRETTY GIRLS MAKE GRAVES und der Dame, die bei den ersten beiden Alben von FROM AUTUMN TO ASHES bei jeweils einem Song dabei war erinnert. Bei den Shouts darf man dann in Richtung THE AGONIST oder ARCH ENEMY und Konsorten denken - heftige Extreme in so wenig Stimmbändern!
Das Keyboard ist ständig präsent, hat oftl auch die Führungsrolle (auch mit einigen Soloparts) und klingt fast immer abgedreht. Manchmal könnte man an HORSE THE BAND denken, nur dass ROLO TOMASSI das nicht als Gimmik sehen und ihnen die Sache so ziemlich Todernst ist. Würde mich auch interessieren, wie man sich das alles merken kann. Hier jagen sich Riffs, Takte, Strukturen und Stimmungen wie der Kojote den Roadrunner. Trotzdem können sie ab und zu richtig epische Poppigkeit verbreiten.
Kurzum: Wahnsinnswerk (vermutlich von Wahnsinnigen), welches vor allem in der ChaosCore-Ecke beachten finden könnte, obwohl sie eigentlich gar nicht in diese Schublade passen – dafür ist diese nämlich zu klein. Und wenn das recht lange Ende (was auch einen 15minütigen Schlusssong beinhaltet) nicht so zerfahren und verfranst wäre, würde ich auch noch wesentlich begeisterter sein!
Kai