I Set My Friends On Fire - You Cant Spell Slaughter Without Laughter


Stil (Spielzeit): Screamo / Pop (35:10)
Label/Vertrieb (VÖ): Epitaph / SPV (02.10.08)
Bewertung: 8 / 10
Link: http://www.myspace.com/isetmyfriendsonfire

Ähnlich wie bei AUSTRIAN DEATH MACHINE hört man auch „You Can't Spell Slaughter Without Laughter“ nicht wirklich an, dass es sich hier um keine wirkliche Band handelt. Im Gegensatz zum Arni-Experiment sind hier allerdings zwei Hauptverantwortliche beteiligt: Matt an den Vocals und Nabil, der die Musik beisteuert. Und beide legen großen Wert auf die Diversität ihrer Beiträge.
Am Mikro wird gebrüllt, gekeift und gerotzt und im nächsten Moment emogesäuselt und das Ganze dann teilweise sogar noch mit dem CHER-Vocal-Effekt überkandidelt. Im musikalischen Lager sieht es genauso aus: Alles was zur Zeit unter dem Banner „Screamo“ läuft, wird hier zusammengerührt und mit einer großen Portion Synthi, 80iger Jahre und Pop à la HELLOGOODBYE vermengt. Klingt im ersten Moment ziemlich nach HORSE THE BAND, unterscheidet sich aber dennoch deutlich im Klang. Vor allem weil ISMFOF nicht im modernen Hardcore wurzeln, wie ihre Kollegen, sondern sich ganz klar auf die Screamo-Ecke beziehen und dementsprechend auch wesentlich marzialer Kreischen und Röcheln. Das macht auch irgendwie den Charme der Band aus, die bei „HXC 2Step“ komplett über einem Synthi-Pop-Song bölken, als gäbe es kein Morgen mehr.
Was sie wieder mit HTB verbindet, ist der Humor – auch wenn das Duo ein wenig mehr auf Klamauk setzt (man höre sich das Intro an…). Aber wenigstens nehmen sie sich nicht so ernst und parodieren dabei ein Genre, welches eben genau dieses Problem zu haben scheint. Ich jedenfalls fühle mich sehr gut unterhalten – schade, dass mir keine Texte vorliegen, denn ich verpasse somit vermutlich mindestens die Hälfte der Gags. Aber selbst bei der Coverversion von SOULJA BOY`s „Crank That“ kann man den Text kaum verstehen – die Stimmbänder nach den Aufnahmen hätte ich nicht sehen mögen! Oder wie es ein Freund von mir formulierte: „Hörst du jetzt Death-Rap?“
Wer keinen Screamo mag, wird ISMFOF höchstvermutlich nur albern finden – und das ist auch vollkommen in Ordnung – aber ich höre mir diese beiden Ami-Spinner ziemlich gerne an. Und spätestens ab dem dritten Song sprüht diese Platte auch vor Hitpotenzial. Schöne Mischung aus Zart und Hart, vollkommener Übertreibung und Humor.

Kai