
Stil (Spielzeit): Posthardcore, Math (40:42)
Label/Vertrieb (VÖ): Redfield / Cargo (05.06.09)
Bewertung: knappe 7 / 10
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„Ganz schön viele Noten" ist ein Gedanke, der einem ziemlich schnell durch die Hirnwindungen schießen kann, wenn man sich dieses Debüt-Full-Length anhört. Irgendwo zwischen FUGAZI, HOT CROSS, PRETTY GIRLS MAKE GRAVES (ohne Frau und Emo), FALL OF TROY (allerdings ohne Metal und Epilepsie) und den BLOOD BROTHERS sollte man diese vier Luxemburger ansiedeln - für schwache Nerven ist das also nichts!
Nicht, dass hier so viel geschrieen wird, aber hier passiert vor allem bei den Melodieinstrumenten so dermaßen viel, dass man in der Tat ganz schön aufpassen muss, um alles mitzubekommen. An manchen Stellen ist es sogar tatsächlich beinahe zu viel. Aber glücklicherweise beendet das Quartett die Platte ziemlich genau dann, wenn man grade anfängt, an ihrem Unterhaltungswert zu zweifeln.
Gegründet 2004 und bereits mit einer Split-EP mit TREASURE AT THE END OF THE RAINBOW ausgestattet, hat das luxemburgische Quartett bereits die Bühnenbretter mit einigen größeren und bekannteren Bands geteilt und bringt jetzt das erste richtige Album via Redfield auf den Markt. Die Gigs mit Szenegrößen gehen auch vollkommen in Ordnung, da die Qualität der hier vorhandenen elf Songs wirklich beeindruckend ist. Beide Gitarren schlängeln sich umeinander herum und bleiben dabei immer in Bewegung und sind nie um ein paar Extra-Noten verlegen. Zwischendurch finden sie immer mal wieder zusammen, um dem Gesang auch ein wenig Platz zu lassen. Letztgenannter geht zwar absolut in Ordnung, kann aber leider nur ab und zu richtig gute Akzente setzen - wäre hier mehr zu holen, würde mich die Platte mit Sicherheit noch einiges mehr begeistern.
Das schicke Digipack steht dem Sound in nichts nach, wofür unter anderem Alan Douches in seinen West West Side Studios verantwortlich ist. So sind die heftigen Stellen druckvoll und vor allem die Instrumentalstücke nicht zu überladen. Und die Instrumentalstücke machen sich auch zwischendurch wunderbar, um nicht den absoluten Overkill an Input zu bekommen. Wie eingangs erwähnt, beenden die Herren ihre Platte genau in dem Moment, in dem man beginnt ein wenig die Lust daran zu verlieren - gut so! Denn manchmal können sie schon ein wenig die Hörnerven strapazieren! Aber mit der musikalischen Qualität, dem guten Sound sowie dem schicken Digipack komme ich auf sieben Punkte.