Soziedad Alkoholika - Mala Sangre




Stil (Spielzeit): Hardcore / Thrash (47:53)
Label/Vertrieb (VÖ): Roadrunner / Warner (01.08.08)
Bewertung: 7 / 10
Link: http://www.soziedadalkoholika.com/
http://www.myspace.com/soziedadalkoholika
Vor ca. 10 Jahren haben wir mal Urlaub auf Spaniens berüchtigter Party-Insel gemacht. Natürlich haben wir uns als Punks verstanden und somit einen weiten Bogen um alles was mit deutschen Touristen zu tun hat gemacht. So haben wir also die Bars links liegen gelassen und direkt am ersten Abend eine Horde spanischer Punks am Strand kennen gelernt, die uns natürlich auch ihre Musik vorgespielt haben. Und das war dann vermutlich meine erste Berührung mit Musik, die Hardcore mit Metal verbunden hat. Und auf dieser für uns so bedeutenden Kassette stand SOZIEDAD ALKOHOLIKA.
Damals war es ein Live-Album und natürlich ging die Kassette den Weg der meisten Tapes und verschließ ziemlich schnell. Umso mehr freute ich mich eine Dekade später auf einmal wieder etwas von dieser Band in den Finger zu halten. Diesmal ist es ein Studioalbum, welches durch den Release durch Roadrunner Records natürlich einen astreinen Sound aufweist und auf den Namen „Mala Sangre“ (Böses Blut) hört. Die Songs sind komplett in der Landessprache gehalten und die Musik ist eine gelungene Mischung aus Hardcore, Punk und Thrash ohne in irgendeiner Form mit dem Begriff „MetalCore“ zu kollidieren – „oldschool“ sozusagen.
Und auch wenn das Album (nach einer fünfjährigen Pause, in denen die Band sich mit Terrorismus-Vorwürfen rumschlagen musste – ETA vermute ich einfach mal) erst ein wenig schleppend beginnt, kriegen die fünf Spanier dann aber doch noch die Kurve und servieren ein hymnisches Gebräu, welches eher Wert auf Geschwindigkeit legt und das Moshen so ziemlich ausspart. Wie gesagt, es klingt eher oldschoolig, ist aber in einen modernen Sound gebettet. Die Stimme ist tief und räudig und man möchte die Chöre eigentlich ganz gerne mitsingen – wenn man denn ein Wort verstehen könnte – bleiben wir also bei den „Ohohos“.
Die Platte ist ziemlich schick aufgemacht, leider sind die Lyrics aber nur auf ihrer Homepage auf Englisch nachzulesen. Trotzdem macht sich „Mala Sangre“ extrem gut in der eigenen Plattensammlung. Ich für meinen Teil finde es jedenfalls klasse, das Roadrunner diese Band, die in ihrer Heimat seit langem Kultstatus innehat, jetzt auch international featured. Schönes Teil, hymnische Mukke!
Kai