Das Quintett bewegt sich dabei recht souverän zwischen den Genres und schafft es auch ohne progressive Ambitionen, Akzente zu setzen. So verleihen unterschiedliche Stimmungen, ruhige (Akustik-) Passagen und der Gastbeitrag einer Violine dem Album eine willkommene Dynamik. Die Arrangements wirken durchdacht und in den für mich stärksten, eher düsteren Momenten erinnert die Band entfernt an PARADISE LOST oder DEPRESSIVE AGE, entwickelt aber erkennbar einen eigenen Sound.
An den Instrumenten agieren LOST ETERNITY überzeugend – die jahrelange Proberaumarbeit (wenn auch in unterschiedlichen Konstellationen) mit einem reichen Fundus an Ideen zahlt sich aus. Wo es hakt, ist hauptsächlich beim Gesang. Der klingt mitunter etwas eindimensional oder neben der Spur, was gerade bei „The Ashes Of The Weak“ mit seinem besonderen Streicher- und Akustikgitarren-Part schade ist. Auch die englischen Texte bleiben recht schlicht und schöpfen das Potenzial der musikalischen Ideen nicht vollständig aus.
Trotz dieser Schwächen ist „Fragments Of Truth" ein gelungenes Debüt, mit dem LOST ETERNITY zeigen, dass sie musikalisch das Zeug haben, in der deutschen Metal-Szene Fuß zu fassen. Ich würde es ihnen wünschen.