Mnemic - Passenger


Stil (Spielzeit): Fusion Future Metal (47:31)
Label/Vertrieb (VÖ): Nuclear Blast (19.01.2007)
Bewertung: Knaller! (9/10)

Link: www.mnemic.com

Mit ihrem dritten Album „Passenger“ wollen MNEMIC endlich den großen Durchbruch schaffen und die Chancen stehen nicht schlecht, dass ihnen das auch gelingen wird. Vorher mussten die Dänen allerdings einen neuen Sänger integrieren: Der Franzose Guillaume Bideau (Ex-Scarve) ersetzt Michael Bogballe, der sich mehr um seine Familie kümmern will. Meistens sehe/höre ich Sängerwechsel sehr kritisch, doch in diesem Falle bringt Bideau die Band tatsächlich einen ganzen Schritt nach vorne, da seine Stimme äußerst vielseitig ist.
Egal ob RAUNCHY-artige Melodien, aggressives Gekreische oder New-Metal-Shouts, der Mann kann tatsächlich alles und ist dementsprechend eine Bereicherung für MNEMIC.

Unterstützung bekommt der Franzose bei „Psykorgasm“ zudem von Jeff Walker (CARCASS) und Shane Embury (NAPALM DEATH). Im Vergleich zu den beiden Vorgängern gibt es aber noch weitere Fortschritte zu verzeichnen. Der Fusion Future Metal klingt um einiges atmosphärischer, ohne dabei an Aggressivität zu verlieren. Coole, aber keineswegs aufdringliche Soundeffekte lockern die Songs auf, wobei die Progessivität davon zusätzlich profitiert.

Kein Song, der nicht mit plötzlichen Tempowechseln überrascht, man höre etwa „Pigf*ck“, ein Track, bei dem es drunter und drüber geht. So pendelt das Album irgendwo zwischen Cyber-Metal der Marke FEAR FACTORY, SPLIPKNOT-artigem Chaos, NEVERMORE-Riffs und melodischen Groovern (alles vereint z.B. bei „In Control“), langweilig wird es jedenfalls nie (was auf den beiden Vorgängern teilweise der Fall gewesen ist).

Zugegeben, ich hätte nicht gedacht, dass MNEMIC zu so einem Monster-Album fähig sind. Vielleicht liegt es tatsächlich daran, dass der neue Mann am Mikro, sowie die Unterstützung bei der Produktion (Christian Olde/FEAR FACTORY, Warre Riker/DOWN und Tue Madsen) und beim Songwriting (Roy Z) die Fesseln gelöst hat. Jedenfalls höre ich auf „Passenger“ Ideen, die andere Bands dieser Härteklasse auf drei Alben verteilt hätten, so dass man tatsächlich von Value for Money sprechen kann.