Flying Colors - Live In Europe

Flying Colors - Live In Europe
    Progressive Rock

    Label: Mascot
    VÖ: 11.10.2013
    Bewertung:6/10

    Website


Zwei Namen reichen eigentlich: Mike Portnoy und Neal Morse. Beide Musiker haben nicht nur lange Jahre in den einflussreichsten Prog Metal/Rock-Bands überhaupt gespielt (DREAM THEATER bzw. SPOCK'S BEARD), sondern machen auch mit zig Soloalben und Beteiligungen von sich reden. Neben TRANSATLANTIC zocken der Drummer und der Vokalist/Multiinstrumentalist auch bei FLYING COLORS, die bereits nach dem Debüt eine Livescheibe heraus bringen.

Neben Portnoy und Morse gehören der in Deutschland weitestgehend unbekannte Casey McPherson, Dave LaRue und der sehr bekannte Steve Morse zur Band, die - wie sollte es anders sein - fluffigen, manchmal arg poppigen Prog Rock zum Besten gibt. "Live in Europe", aufgenommen am 20.09.2012 in Tilburg, Holland, beinhaltet auf einer Doppel-CD (das Konzert ist auch auf Vinyl, DVD und Blu-ray erhältlich) das komplette Debüt, spielfreudig und spritzig vor einem gutgelaunten Publikum präsentiert. Dazu gesellen sich Solo-Songs und Favoriten der beteiligten Künstler, von denen besonders das intensive "Repentance" (grandios: der wabernde Bass von LaRue und die Gänsehaut-Vocals von McPherson) von DREAM THEATER und der SPOCK'S BEARD-Classic "June" heraus stechen. Bemerkenswert ist auch die reduzierte, sehr gefühlvolle Interpretation von Leonard Cohens "Hallelujah", das McPherson allein auf seiner Gitarre zelebriert.

Von den FLYING COLORS-Eigengewächsen zünden der Opener "Blue Ocean" (toll, wie punktgenau der mehrstimmige Gesang rüber kommt), "The Storm", "Better Than Walking Away" und das von Portnoy gesungene "Fool In My Heart" am besten. Die restlichen Songs werden durch die authentische Liveatmosphäre zwar etwas aufgewertet, waren aber schon als Studioversionen ungewöhnlich durchschnittlich und lange nicht auf dem Niveau, das man vor allem von Portnoy und Morse sonst gewohnt ist.

Für welches Format von "Live in Europe" ihr euch entscheidet, dürfte Geschmackssache sein. Lohnenswert ist das Konzert wohl für jeden Anhänger der Combo. Im Prog Rock-Bereich gibt es aber nicht nur mit sämtlichen TRANSATLANTIC-Scheiben auch deutlich bessere Alternativen.