Not Available - No Excuses

Not Available - No Excuses
    Poppunk

    Label: Antstreet
    VÖ: 17.01.14
    Bewertung:5/10

    Facebook


Was für Musik hast du, lieber Leser, Mitte der 90er gehört? Genießt du die gleichen Platten noch? Hörst du die gleichen Bands noch? Magst du deren altes Zeug mehr? Bist du froh, dass sich die Bands, die seitdem noch aktiv sind, weiterentwickelt haben oder hörst du sie am liebsten immer noch mit dem gleichen Rezept? Falls Letzteres dein Ding ist und du, wie ich, in den 90ern MelodyCore gehört hast und FatWreck zu deinen all time faves bei den Labels gehörte, dann sind NOT AVAILABLE mit „No Excuses" genau für dich!

Denn bei der deutschen Poppunk-Truppe (seit Anfang der 90er dabei!) klingt alles so, als hätte man das Rad der Zeit einfach angehalten. Fluffiger Punkrock (iTunes sagt "Pop" dazu) mit UfttaUffta-Drums, einfachen Songstrukturen und lang gezogenen Melodiebögen. Zwischendurch ein paar Midtemposongs und ein paar Hymnen. Dazu ein wenig Humor in den Lyrics und das Ganze „Wir nehmen uns nicht zu ernst"-Ding. War mal mein Ding. Klingt in dieser Reinform für mich aber mittlerweile sehr fragwürdig.

Aber das liegt vor allem daran, dass NOT AVAILABLE einfach keine Ecken und Kanten oder Alleinstellungsmerkmale zeigen. Natürlich haben auch LAGWAGON viele Songs ab der „Hoss" sehr einfach gestrickt. Aber da war der Aufbau meist spannend, mehr Dynamik und vor allem waren immer wieder Kleinigkeiten in der Spielweise, die den besonderen Reiz ausmachten. Hier aber ist alles absoluter Standard, ohne Finessen. Da hätte einfach mehr passieren dürfen. Auch textlich beschleicht mich manchmal das Gefühl, „na ja, Englisch ist halt ne Fremdsprache" sagen zu müssen.

Mit ihrem Sound liegen NOT AVAILABLE irgendwo zwischen schwachen LAGWAGON, NO USE FOR A NAME und BRACKET, und wer einfach mal wieder ein nicht anstrengendes Album mit viel Melodie aus Nostalgiegründen hören möchte, der ist hier vermutlich richtig. Ich finde das Album zwar nicht schlecht, aber es geht einigermaßen unbemerkt an mir vorbei...
Kai