Seraphin - Start To Live





Stil (Spielzeit): Rock (53:32)

Label/Vertrieb (VÖ): Bad Land Records/Twilight (24.10.08)

Bewertung: 6/10

Link: http://www.seraphin.de
http://www.myspace.com/seraphin_music

 
Sein wir ehrlich, das Cover des SERAPHIN Erstlings sieht nicht gerade nach Männermusik aus. Ein durchtrainierter Schönling posiert vor einem Doppeldecker-Flugzeug wiederum vor einem Sonnenuntergang…ach wie romantisch.

Und der mit Akustikgitarre-schwangere Opener „Children Of The Wind“ Marke langsame CREED scheint die Befürchtungen zu bestätigen: Musik ohne Eier für die Hälfte der Menschheit ohne Eier. Ganz so ist es aber dann doch nicht, denn über die volle Länge offenbart das Album eine, nennen wir es mal, stilistische Vielfalt.
Nach zwei weiteren eher ruhigen Stücken, die außer hörenswerten Akustik-Soli nicht all zu viel spannendes zu bieten haben, werden bei „The Unknown“ plötzlich andere Seiten aufgezogen. US Hard Rock hatte ich jetzt nicht erwartet. Noch einen Tick düsterer wird es beim folgenden „Nothing But A Guest“, das fast schon eine moderne Schlagseite hat.
Kaum hat man sich in die etwas schwungvollere Arbeitsweise gewöhnt, wird die E-Gitarre schon wieder in den Hintergrund verbannt und mit dem Titelsong einer der Schwachpunkte des Albums aufgefahren. In der zweiten Hälfte geht es überwiegend etwas rockiger zu, so etwa mit dem in der Strophe etwas an EVERLAST erinnernden „Fat Zap“, bevor man bei „Farewell“ wieder mit reinen Akustikklängen entlassen wird.
Inhaltlich gibt es dabei übrigens nichts zu meckern. Auch wenn Texte und Aussprache recht deutsch klingen, hat man sich hier zumindest Gedanken darüber gemacht, was man sagen will und beschäftigt sich mit verschiedenen sozialen Problemen (z.B. „Boy Soldier“ oder eben „Fat Zap“) aber natürlich auch mit dem unvermeidbaren Thema, der Liebe.

Die stärksten Momente hat SERAPHIN in den rockigeren Phasen. Auch wenn die Balladen technisch in Ordnung gehen und die Gitarrensoli sogar teilweise Anspruchsvoll sind, hält man sich hier zu sehr an Schema F. Ansonsten ist „Start To Live“ sicher nicht der große Wurf, aber da außer dem Titelsong auch keine Ausfälle zu verbuchen sind, doch ein beachtenswerter erster Versuch.

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