Dark Sky - Empty Faces




Stil (Spielzeit): Melodic Hard Rock (52:20)

Label/Vertrieb (VÖ): AOR Heaven / Soulfood Music (27.06.08)

Bewertung: 8,5/10

Link: http://www.dark-sky.de

Wie so viele Bands begann die Süd-Deutsche Formation DARK SKY ihre Karriere auch als Schulband in den frühen Achtzigern. Allerdings sollte es zu dieser Zeit noch nicht zu einer Veröffentlichung kommen, da ihre Plattenfirma auf Grund von finanziellen Schwierigkeiten nicht in Lage war, das bereits fertige Debüt Album auf den Markt zu bringen. 
Die Band beschloss daraufhin, sich aufzulösen. 

Ende der Neunziger traten DARK SKY jedoch wieder auf den Plan, und nach mehreren Line Up Wechseln wurde ihr Debüt Album „Believe It“ von einem Malaysischen Label in Süd-Ost Asien veröffentlicht, bevor es offiziell im Jahr 2000 auch im Heimatland der Band erhältlich war. 
Danach sorgten neben dem Erfolg auch der Deal mit AOR Heaven dafür, dass weitere Alben folgten, und mit „Empty Faces“ kommt jetzt der vierte Longplayer, der erneut von Markus Teske (VANDEN PLAS) der Band in die Läden, für das sie elf Tracks eingespielt haben. 
Und man hat ja immer irgendwie eine Erwartungshaltung, wenn man eine Band nicht kennt, und die ersten Infos über sie liest, bevor man die CD dann endlich in den Player schiebt. Bei DARK SKY habe ich fette Gitarren, eingängige Melodien, gelegentlich eingestreute Keyboards, die zwar unterstützen, den Sound aber nie verwässern, und einen Sänger mit klarer und druckvoller Stimme erwartet. Meistens kommt es dann aber ganz anders. 

Nicht aber bei DARK SKY, die genau die oben aufgezählten Trademarks an den Tag legen, und mit „Empty Faces“ ein tolles melodisches Hard Rock Album eingespielt haben, dass sich zwar oft sehr an die Sounds der Achtziger Jahre Bands anlehnt, aber wer kann es den Jungens verübeln, denn schließlich sind sie genau mit dieser Musik aufgewachsen. Und da die Songs soundtechnisch absolut auf dem heutigen Stand sind, passt das schon.
Und das Rad erfinden die wenigsten Bands neu. Nach dem mit den erhofften fetten Gitarren ausgestatteten Opener „Hands Up“ folgt mit dem Titeltrack „Empty Faces“ ein erstes Highlight des Albums, der sich schon mal die Poleposition in der Ohrwurm-Running Order geschnappt hat. 
Das basslastige „Slave Of Time“ hat mir aufgrund seines geilen Anfangsriff und seines stampfenden Rhythmus nicht weniger gut gefallen, muss sich aber zunächst doch knapp hinter Platz #1 einsortieren. Bei „Send Them To Hell“ treten die Jungens ordentlich auf Gaspedal, ohne die für sie jetzt fast schon typische eingängige Melodieführung aus den Augen zu lassen.
„Chase Your Dreams“ klingt zu Beginn mit dem für diese Epoche typischen Keyboard-Intro so dermaßen nach den guten Achtzigern, dass jedem, der die Zeit auch schon miterlebt hat, fast die Tränen in den Augen stehen. 
Aber auch im weiteren Verlauf gefällt der Song, auch wenn er sich danach etwas aktueller anhört. Danach kommt mal wieder ein Cover des Hüpfdohlen-Film-Songs „Maniac“. Das hatten wir doch gerade schon bei FIREWIND, und da hat er mir schon nicht sonderlich gefallen. 
Hier gefällt er mir noch weniger, und ich muss wie bei FIREWIND seinerzeit auch vom einzigen Ausfall auf dem Album in meinen Ohren reden. Mensch, es gibt tausend gute Songs auch aus dem Pop Bereich, den man covern könnte, warum kommt da jetzt zum zweiten mal in kürzester Zeit diese Nummer? 

Glücklicherweise kommt danach sofort wieder eine eigene Vorzeigenummer, denn „Saints Beneath The Sky“, rockt ordentlich. Wenn man in der Lage ist, solche Songs zu schreiben, kann man auf Coverversionen eigentlich komplett verzichten. „Pleasure & Pain“ schafft es dann, sich kurz vor Schluss noch, sich zwischen Platz #1 und Platz#2 zu schieben, denn der Song überzeugt durch Härte und Melodie, und einem Refrain, der sofort hängen bleibt. 
Den Satz hätte ich mir schenken können, denn „Believe It“ rollt das Feld von hinten auf, und gefällt mir von alles Aspekten her gesehen am besten, denn die Melodie, der sägende Gitarrensound, der Rhythmus und der Gesang von Frank bilden eine perfekte Einheit. Hier stimmt einfach alles. Was fehlt eigentlich noch auf dem Album? Richtig, die obligatorische Ballade, und auch da lassen sich DARK SKY nicht lumpen, und bringen mit „Meaning Of Life“ einen fast acht Minuten dauernden Song dieser Gattung, der noch gerade als solche durchgeht, auch wenn er im Refrain etwas an Fahrt aufnimmt. 

Fazit: „Empty Faces“ ist bestimmt nicht nur für Nostalgiker, die an den Bands der achtziger Jahre hängen. Aber besonders diesen wird das Album mit Sicherheit genauso gut gefallen wie mir, denn DARK SKY schaffen es, die typischen Markenzeichen dieser Zeit in die Gegenwart zu transportieren, ohne dabei verstaubt zu klingen.