
Stil (Spielzeit): Metallischer Hardrock (61:57)
Label/Vertrieb (VÖ): Selbstvertrieb (2005)
Bewertung: 2,5-3/10
Link: http://www.lastescape.de/index2.html
LAST ESCAPE sind drei junge Menschen aus Kassel, die sich dem Hardrock mit metallischen Einflüssen verschrieben haben. Und mir liegt nun das Debüt-Album der seit 2003 bestehenden Formation vor.
Leider fällt zuerst der Gesang auf. Und das nicht unbedingt positiv. Im Intro versucht er sich an Growls, die ziemlich albern klingen. Also: das besser lassen! Danach geht es gesangstechnisch eher melodisch und clean weiter. Allerdings kann er da leider auch nicht überzeugen. Die Stimme ist nicht sehr ausdrucksstark und die Töne versemmelt er auch ganz gerne. Und auch das Englisch in den Texten müsste eventuell mal überarbeitet werden. Leider ist die Produktion noch sehr auf Demo-Niveau. Wenn z.B. bei „Hatred“ die Doublebass losknüppelt, hört man nur noch „Brei“, da es den Rest total zudeckt. Und leider klingt die auch etwas unsauber gespielt. Zumindest wenn sie schneller wird. Im Gegensatz dazu macht die Gitarre zwischendurch richtig Spaß. Die Riffs sind teilweise richtig gut („Never Ending Fight“) und ab und zu lugt auch mal ein schönes WahWah-Solo um die Ecke. Und mit „Screaming Soul“ ist ihnen ein auch wirklich ein tolles Stück gelungen.
Was man LAST ESCAPE auch zu Gute halten muss, ist dass sie für „Hardrock“ relativ fix zur Sache gehen, was ihnen auch steht. Das hat also nichts mit „Altherren-Musik“ zu tun (hoffentlich krieg ich für den Satz keine Haue in der Redaktion ;-). Allerdings werden zwischendurch auch immer wieder cleane Akkordzerlegungen eingestreut, was dem Album durchaus Dynamik verleiht. Textlich geben sich die Kassler engagiert („Join Us And The Idea Of Peace“) und das gefällt mir auch. Nur macht leider eben der Gesang ziemlich viel kaputt (Bei „My Thoughts Are By You“ und noch ein paar anderen Songs wird es wirklich richtig grauenhaft). Eventuell sollten sich die Herren da Jemanden für suchen, der nebenbei nicht noch ein Instrument spielen muss und etwas besser Englisch spricht.
Und der Sound ist wie gesagt auch noch sehr…äh… ausbaufähig. Das klingt alles sehr nach lokalem JZ und Stadtfest. Also ich würde empfehlen, noch mal etwas Zeit im Proberaum zu verbringen, sich einen neuen Sänger zu suchen und beim nächsten mal etwas mehr für die Produktion springen zu lassen. Aber so werde ich da kein großer Fan von.