Geschrieben von Dienstag, 19 November 2013 18:35

Soilwork & Keep Of Kalessin - Hamburg / Markthalle

Soilwork & Keep Of Kalessin - Hamburg / Markthalle Cengiz Aglamaz
Es ist Montag und trotz des schnöden Wochenbeginns treten SOILWORK zusammen mit KEEP OF KALESSIN an, die Hamburger Markthalle auseinanderzunehmen – BurnYourEars hat dabei zugesehen.

Erste Ernüchterung, nachdem ich 2½ Stunden im Stau stand: SYBREED sind nicht mehr Teil der Tour und mein Interviewpartner stöbert im Saturn Markt um die Ecke nach neuen Schätzen, anstatt mir Rede und Antwort zu stehen. Aber alles halb so wild, ein großartiger Abend steht uns bevor (und am Ende klappt auch das Interview).

Gegen 20 Uhr eröffnet das norwegische Trio den Abend, eine angenehme Kombination aus Black und Death Metal wird geboten. Klingt bekannt und erinnert sofort an andere große Bands des Genres. Die Markthalle ist zu einem guten Drittel gefüllt und nimmt KEEPING OF KALESSIN gebührend aber etwas distanziert in Empfang. Die Jungs posen, was das Zeug hält, feuern die Fans immer wieder an und geben sich alle Mühe, eine super Show zu spielen. Die Musik ist angenehm atmosphärisch, aber KEEP OF KALESSIN könnten gerne etwas mehr Dampf machen – dennoch erledigen sie ihre Aufgabe souverän. Nach einer dreiviertel Stunde verabschieden sich die drei Norweger und schaffen Platz für SOILWORK.

Die eröffnen mit „The Momentary Bliss" und stehen bereits vom ersten Moment an mit einer großartigen Präsenz auf der Bühne. Sie fegen über die Bretter und reißen sofort die Menge mit. Einzig Sänger Björn hält hin und wieder inne, wenn er singt, aber die Leute gehen vom ersten Moment an steil und stürzen sich in den Mosh. Nach „Overload" meldet sich Björn zu Wort – „Prost!", was auch sonst – und beglückt uns anschließend mit „Weapons Of Vanity". Es wird lauthals mitgegrölt, auf der Bühne fliegen die Klampfen durch die Luft und davor sind es die Haare. „Thank you so much, being here on a fucking Monday!", bedanken sich SOILWORK bei ihren Fans. Besser kann die Woche doch nicht losgehen: "Spectrum Of Eternity" und "Follow The Hollow" werden nachgereicht, SOILWORK fegen förmlich durch ihr Set und lassen nichts anbrennen.

Bier austrinken? Fehlanzeige. Moshen ist angesagt und wenn noch Zeit ist, wird die Faust geballt und Björn unter die Nase gehalten. Dieser lässt sich feiern uns ist heute in Topform. Generell strotzt die Band vor Spielfreude und würde wohl am liebsten mit den Fans vor der Bühne abrocken. Die beiden Gitarristen stehen sowieso schon praktisch im Publikum und lassen keinen Moment aus, uns am Bühnenrand zu zeigen, was sie drauf haben. „Thank you for choosing SOILWORK and not VOLBEAT!" bedankt sich Björn, denn VOLBEAT spielen an dem Abend ebenfalls in Hamburg, und bläst mit „Parasite Blues" zum nächsten Angriff. Mit „Bastard Chain" geht's zurück ins Jahr 2001 und wieder in den Mosh. Da lädt das hymnische „Let The River Flow" zum gemütlichen Mitsingen ein und mit einem „Prost" gehts mit „Misanthrope" vom neuen Album gleich weiter.

Wir klatschen tüchtig mit, lassen uns von der Band mitreißen und singen. Um wieder etwas mehr Chaos zu sähen, wird „Tongue" abgefeuert und lässt die Meute an die Decke gehen. Zumindest bis „Nerve" gespielt wird, denn jetzt gibt es überhaupt kein Halten mehr. „Wanna go crazy?" – anscheinend hat Björn seine ganz eigene Definition dieses Begriffs und lädt mit „Chainheart Machine" zum gemeinsamen Durchdrehen ein. „Monday fucking night! Beatiful! One more song left, let us sing this together!" Björn hat das Publikum fest im Griff und lädt mit "Rejection Role" zum letzten Mosh. Unter lauten Zugaberufen verlassen SOILWORK die Bühne und – oh Wunder! - Drei Wünsche haben wir noch frei.

Und was für ein Schmankerl und geboten wird. „Late for The Kill" macht genau dort weiter, wo SOILWORK gerade eben aufgehört haben. „Two more left!" Wir zählen gemeinsam runter und mit „Rise Above" kommt Aufbruchsstimmung auf. Auf einen Song warten wir noch, denn "Stabbing The Drama" darf in keiner Setlist fehlen. „You all know the song! So sing it with me!" Nach eigentlich viel zu kurzen 90 Minuten verlassen SOILWORK die Bühne, nachdem sie uns eine grandiose und energiegeladene Show geboten haben.

Setlist SOILWORK:

1. This Momentary Bliss
2. Like the Average Stalker
3. Overload
4. Weapon of Vanity
5. Spectrum of Eternity
6. Follow the Hollow
7. Parasite Blues
8. Bastard Chain
9. Let This River Flow
10. Long Live the Misanthrope
11. Tongue
12. Nerve
13. The Chainheart Machine
14. Rise Above the Sentiment
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15. Late for the Kill, Early for the Slaughter
16. Rejection Role
17. Stabbing the Drama