Hinter dem grandiosen Coverart des Albums versteckt sich nämlich eine erstaunlich durchdachte Urgewalt, deren textliche Ausarbeitung sich angenehm von der oftmals primitiven Blut-und-Schlacht-Rhetorik des Genres absetzt. Stattdessen versucht sich das Trio an Komplexität, welche vor allem in der musikalischen Komponente Ausdruck findet. VLTIMAS spielen old-schooligen Death Metal, dem Eriksens Black-Metal-Wurzeln ebenso anzumerken sind, wie moderne, technischere Einflüsse. Aus diesem Gemisch resultiert eine Vielzahl von Ecken und Kanten, deren Genialität sich mit jedem Durchgang ein weiteres Stück enfaltet.
Düster und kantig
Aber auch der souveräne Auftritt Vincents, der sich sogar einmal an Klargesang versuchen darf, trägt zur düsteren Atmosphäre des Werkes bei. Die Bandbreite von "Something Wicked Marches In“ reicht hierbei von düsteren Death-Metal-Epen ("Marching On“) und makaberen Romanzen ("Monolith“) bis hin zu flotten Nackenbrechern mit Ohrwurmpotenzial ("Total Destroy“, "Diabolis Est Sanguis“). Nur ein echter Überhit fehlt dem Album letztlich doch, was bei der hohen Gesamtqualität der Scheibe allerdings kaum ins Gewicht fällt.
So sind VLTIMAS keineswegs Opfer des so häufig zuschlagenden Supergroup-Fluchs geworden, sondern profitieren vielmehr von den Erfahrungen und unterschiedlichen Hintergründen der Mitglieder. "Something Wicked Marches In“ ist ein kantiges, aber lohnenswertes Death-Metal-Album geworden, dem Fans des Genres versuchsweise das Ohr leihen sollten. Die Zeit wird zeigen, ob VLTIMAS dem starken Debüt weitere Kapitel folgen lassen können.
Tracklist
1. Something Wicked Marches In (4:28)
2. Praevalidus (3:39)
3. Total Destroy! (2:57)
4. Monolilith (5:25)
5. Truth And Consequence (3:42)
6. Last Ones Alive Win Nothing (5:29)
7. Everlasting (3:40)
8. Diabolus Est Sanguis (3:27)
9. Marching On (5:34)
Total: 38:21