Das System gähnt bei diesem Angriff
COLDSIDE erfüllen also den Anspruch und werfen mit plakativen Hardcore-Versatzstücken um sich. Phrasen, die sich gut aufschnappen und schnell verdauen lassen, mehr aber auch nicht. Bewegende Themen werden nicht behandelt, kreative Ansätze finden sich auf "Fuck The System" leider auch keine. Das Album bollert zwar ordentlich durch, aber das Schlagzeug ist zu weit nach vorne geholt, dafür haben die Gitarren zu wenig Bums abbekommen. Geliefert werden die üblichen Strophe-Refrain-Strophe-Strukturen und die Amerikaner arbeiten sich akribisch an der Hardcore-Strichliste (Stand Neunzigerjahre!) ab.
Plakative-Phrasen-Platte
Dass der Sänger ganz offensichtlich die Hose etwas zu eng hat, macht die Platte leider zusätzlich anstrengender. Die Gastauftritte von Roger Miret (AGNOSTIC FRONT), Greg Huff, Skam Dust, Scopese, Nom und Pat Edge sind wirklich ein Segen und bringen zumindest stimmlich die dringend nötige Abwechslung in "Fuck Your System". "Lions Pride" – eine kleine Hommage an den von COLDSIDE verehrten Fußballclub Orlando City Soccer Club – und das SLAPSHOT-Cover "I’ve Had Enough" sind die Höhepunkte des Albums. COLDSIDE haben sich damit sicher eine gute Livegrundlage geschaffen, die Band leistet sich auch keine handwerklichen Fehler. Aber um das System zu ficken, muss deutlich mehr Substanz her, denn das ist einfach nur zum Hören und Vergessen.