Symphony X - Paradise Lost




Stil (Spielzeit): Progressive Metal (61:04)

Label/Vertrieb (VÖ): InsideOut / SPV (22.06.07)

Bewertung: 9/10

Link: http://www.symphonyx.com/ 

 

Knapp fünf Jahre sind ins Land gezogen, seit SYMPHONY X ihre letzte Langrille ’’The Odyssey“ veröffentlichten. Ein Werk mit dem ich sehr zwiespältige Gefühle verbinde. Denn die Progressive-Kapelle zeigt zwar eindrucksvoll, warum sie diesem Genre zuzurechnen ist, aber leider ist der Fokus stark auf technische Präzision ausgerichtet, weshalb die Gitarren klinisch kalt klingen, die Drums steril getriggert sind und Russell Allens Stimme ebenfalls viel an Wäre vermissen lässt. Eine Kombination, bei der auch hart Gesottene ab und an mal das Gesicht verziehen. 

Wie schön, dass sich das Anhören von ’’Paradiese Lost’’ durchgängig wesentlich angenehmer gestaltet oder anders gesagt: Das Zeug geht nun runter wie Öl, denn SYMPHONY X scheinen nicht nur soundtechnisch auf mehr Offenheit zu setzen. Der Fünfer aus Amerika hat die Komplexität merklich zurückgefahren und vertraut darauf, dass die Songs allein durch die perfekt ausgearbeitete und ausgewogene Komposition ihre Wirkung entfalten. Konzept aufgegangen, kann man nur sagen! So zeigt sich dann auch, welch ungeahnte Bandbreite die Band besitzt. Neben gewohnten High-Speed Krachern wie ’The Walls Of Babylon’ oder bedrohlich düsteren Nummern (’Seven’) überrascht man diesmal mit gleich zwei balladesken Stücken. Während ’The Sacrifice’ trotz verzerrter Gitarren locker als reinrassige Ballade durchgeht, klingt ’Paradise Lost’ nicht minder bezaubernd, weist aber zusätzlich einen guten Zacken Progressivität auf. Auch deshalb, aber in erster Linie aus einem anderen Grund kann man den Titeltrack tatsächlich als Paradestück des Albums bezeichnen. Denn was sich bei ’The Sacrifice’ nur andeutet wird hier Gewissheit: So gut Russell Allen als Power-Metal-Sänger auch sein mag, die wahre Heimat seiner rauen Stimme liegt im mittleren Frequenzbereich.

Fazit:
Das Warten hat sich gelohnt, für die Band wie für den Hörer, den auf ’’Paradise Lost’’ zehn größtenteils sehr energiegeladene und immer abwechslungsreich gestaltete Songs erwarten. Dass SYMPHONY X Anno 2007 wesentlich schneller zum Punkt kommen als zuvor, hat ihnen keinesfalls geschadet.