V. A. - The Songs Of Tony Sly (Tribute-Album) Tipp

V. A. - The Songs Of Tony Sly (Tribute-Album)
    Punk / Akustik / Country / Reggae etc...

    Label: Fat Wreck Chords
    VÖ: 02.11.13
    Bewertung:8/10

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Für viele – vermutlich jeden einzelnen – war die Nachricht von TONY SLYs Tod (31.09.2012) eine ziemlich unangenehme Überraschung. Also zumindest für jeden, der in den 90ern SkateCore / SkatePunk / MeldoyCore gehört hat. Denn dann kam man auf keinen Fall um seine Band NO USE FOR A NAME herum. Klar klangen sie auch wie NoFX, dessen Mastermind Fat Mike damals Fat Wreck Chords gründete und sie als eine der ersten Bands unter Vertrag genommen hatte. Aber irgendwie waren sie immer etwas melodieverliebter und hatten in ihren Songs immer gerne diesen einen Schweineakkord, der ansonsten sehr straighte Akkordverbindungen doch noch spannend machte.

Ich selber habe mit der „Leche Con Carne" dem ersten Drummer, mit dem ich als Teenie je Musik gemacht habe, versucht zu zeigen, wie meiner Meinung nach Punk gespielt werden könnte. Und ein paar Monate vor seinem Tod durfte ich sogar die Bühne mit NUFAN teilen. Und zack – fällt der Mann einfach um und hinterlässt eine trauernde Familie und eine geschockte Punkrockgemeinde. Einfach aus dem Nichts.

Und aus diesem Grund ist dieses Tribute-Album wohl mehr als verdient. Schließlich haben NO USE FOR A NAME von 1987 bis 2012 die Musikszene aufgemischt – wenn auch ihre letzten Alben meiner Meinung nach immer seichter und langweiliger wurden. Aber mit Alben wie „The Daily Grind", „Leche Con Carne", „Making Friends" und „More Betterness" haben sie sehr, sehr verdiente Plätze in den Regalen von MelodicPunk-Fans. Und zusätzlich machte SLY ja auch noch Akustik-Alben – ob alleine oder mit seinem Freund Joey Cape von LAGWAGON.

Und so findet sich jetzt auf „The Songs of Tony Sly" ein großer Haufen an Bands (und das sind dann nicht nur aktuelle FatWreck-Acts), die sich einen seiner Songs vorgeknüpft haben und ihn entweder in ihren eigenen Stil (STRUNG OUT mit „Soulmate – grandios!) oder in ein kleines Experiment (SNUFF mit "On The Outside) umgesetzt haben.

Hier wird noch mal deutlich, was für ein guter Songwriter TONY SLY war, wie viele Songs man von ihm eigentlich schon kennt und was die Punkrock-Gemeinde verloren hat. So haben hier z.B. auch THE GASLIGHT ANTHEM und FRANK TURNER, die eben nicht auf Fat Wreck waren, teilgenommen. Und ob es jetzt als Punkrock-Song kommt, als Akustik-Nummer, als A Capella-Version, Reggae-Stück oder Countrynummer – seine Songs funktionieren auf vielen Ebenen und man wird sie auch in Jahren noch hören und abfeiern.

Die Erlöse durch dieses Album gehen übrigens an Tonys Frau und seine beiden Töchter.

Tracklist:

1: Karina, "Denike Biggest Lie"
2: Mad Caddies, "AM"
3: Strung Out, "Soulmate"
4: Rise Against, "For Fiona"
5: Bad Religion, "Let It Slide"
6: NOFX, "The Shortest Pier"
7: Snuff, "On the Outside"
8: The Bouncing Souls, "Homecoming"
9: Old Man Markle, "Feel Good Song of the Year"
10: Lagwagon, "Discomfort Inn"
11: Teenage Bottlerocket, "Via Munich"
12: Frank Turner, "Keira"
13: Get Dead, "Pre-Medicated Murder"
14: Pennywise, "Devonshire and Crown"
15: Alkaline Trio, "Straight from the Jacket"
16: The Gaslight Anthem, "Capo 4th Fret"
17: Yellowcard, "Already Won"
18: Swingin' Utters, "Not Your Savior"
19: The Flatliners, "Fireball"
20: Simple Plan, "Justified Black Eye"
21: Useless ID, "Frances Stewart"
22: Jon Snodgrass & the Dead Peasants, "On the Outside"
23: American Steel, "Dark Corner"
24: Frenzal Rhomb, "Flying South"
25: Anti-Flag, "Toaster in the Bathtub"
26: Joey Cape with Scorpios, "International You Day"

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