Dafür holte Katja von Garnier prominente Wegbegleiter und Kollegen wie den ehemaligen Präsidenten der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, Boxweltmeister Wladimir Klitschko, KISS-Sänger Paul Stanley, den Künstler Gottfried Helnwein sowie verschiedene Musikjournalisten, Produzenten, Manager und Promoter auf den Interviewstuhl. Sie erzählen von ihrer Bewunderung für die SCORPIONS, von Problemen bei Aufnahmen, von kuriosen Situationen. Die SCORPIONS selbst in Interviews hauptsächlich vertreten durch Rudolf Schenke und Klaus Meine, machen einen extrem bodenständigen Eindruck und plaudern frei nach Schnauze aus dem Nähkästchen. Skandale haben die deutschen Rocker bekanntermaßen nicht zu verzeichnen, bloß Groupies gab es mal eine Zeit lang in den Achtzigern. Die Dokumentation geht auf viele Höhepunkte ein, bietet teils sehr kuriose Infos, die man vielleicht noch gar nicht kannte, lässt aber auch Schicksalsschläge nicht außen vor. Da wird Klaus Meines Stimme ausgerechnet vor der lange geplanten Show im Pariser Bercy angegriffen, die Band erlebt dabei ein Deja Vu, das sie sich lieber erspart hätten. Emotional wird es auch, als über den Tod von Elternteilen während der Abschiedstour gesprochen wird.
Zwischen den Interviews und Statements der Beteiligten gibt es kurze Liveszenen zu hören und sehen, die bis zum psychedelischen Beginn der Anfangstage zurück reichen. Die Geschichte endet beim MTV Unplugged-Auftritt 2013, vor dem es den Bandmitgliedern schon länger dämmert, dass sie ihr Ende vielleicht doch ein wenig vorschnell bekannt gegeben haben...
“Forever And A Day” ist eine unterhaltsame Dokumentation, für deren Genuss man kein absoluter SCORPIONS-Fan sein muss. Leider fehlen Boni komplett, auf der DVD (oder Blu-ray) findet ihr nur die Dokumentation. Ob der Film nach der Abschiedstournee, die keine war, wirklich hätte erscheinen müssen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich finde, dass es schade gewesen wäre, wenn man das Material nicht zu Gesicht bekommen hätte - gerade weil man, je näher das Tourneende rückt, merkt, dass die SCORPIONS sich mit ihrem Abschied doch ganz schön schwer tun.

Chrischi
Musik ist immer da. Sie ist ein Geschenk und wird nie vergehen. Sie ist Seelentröster, Stimmungsmacher, Runterbringer, Frustbewältigung, Freiheit und Gefühl. Und weil sie oft genug so unfassbar geil ist, sollten wir drüber reden.
Stile: Metal und (Hard) Rock in allen möglichen Facetten – von knüppelhart über symphonisch bis vertrackt und balladesk.
Bands: Metallica, Iron Maiden, Bruce Dickinson, Blind Guardian, Avantasia, Helloween, Nightwish, Ayreon, Dream Theater, Lorna Shore, Wintersun, Opeth, Foo Fighters, Pearl Jam, Linkin Park, Motörhead, AC/DC, Rammstein, Armored Saint, Night Demon, Hans Zimmer und so verflucht viele mehr ...