Intwine - Kingdom Of Contradiction

intwine-kingdomofcontradict

Stil (Spielzeit): Crossover (71:08)
Label (VÖ): Tiefdruck Musik (31.07.09)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.intwine.nl
www.myspace.com/intwinemusic

Oha, das ist keine Musik für Nischencowboys, Szenepolizisten und alle anderen, die allein beim Wort „Crossover" schon dicke Backen machen. SKINDRED-Fans wie mich, die auch heute noch auf DOG EAT DOG abgehen und bei TAPE nicht nur an ihren alten Kasendreher denken, werden jedoch ihre wahre Freude an „Kingdom Of Contradiction" haben.

INTWINE spielen Crossover mit schwerem Melancholie-Einschlag, wobei teilweise Einflüsse aus Reggae- / Latin- und Drum'nBass zwischen den modern pumpenden Heavy-Rock-Riffs einfließen. Die Skala reicht von schwermütig-schleppend bis nahezu ausgelassen, wobei die fünf Holländer mich immer dann fest im Griff haben, wenn sie ihre Stirn in tiefe Falten legen. Dann klingen INTWINE bisweilen, als würden TOOL mit STAIND jammen - progressiv und schwermütig, mit jeder Menge Wucht in den Saiten.

Wenn Ihr bei YouTube mal nach älteren Songs der Band stöbert, werdet Ihr auf ziemlich CREEDiges Zeug stoßen - denn tatsächlich gibt's INTWINE bereits seit einigen Jährchen, und nicht immer haben sie dem weniger radiotauglichen Crossover-Rock gehuldigt, wie er heute auf ihrem fünften (!) Album zu hören ist. Laut Band war die Stiländerung von Mainstream zu Nische aus künstlerischem Anspruch nötig - ein mutiger Schritt, schließlich haben die Jungs bereits die niederländischen Charts bis auf die Pole-Position gestürmt und den heimatlichen Grammy/Echo abgeräumt. Dass das Material auf dieser Platte zum Teil bereits in anderem Soundgewand zu hören war, nimmt ihm nicht den Reiz, im Gegenteil: Ich find's spannend und ziemlich ungewöhnlich, dass eine Band ihre Songs durch den Stilwolf dreht (und nicht nur den "Remixer"), um am Ende etwas Neues in den Händen zu halten.

Ich würde INTWINE sehr gönnen, es mit neuem Stil auch über die Landesgrenzen hinweg zu „schaffen" - denn auch wenn „Kingdom Of Contradiction" zwischenzeitlich etwas an Fahrt verliert: 0815 oder Nummer Sicher geht definitiv anders.
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock, meine bevorzugten Genres sind jedoch Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!

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