Manntis - Sleep In Your Grave


Review

Stil (Spielzeit): Metal/Hardcore (28:42)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media (17.10.05)
Bewertung: Wütend! (7/10)
Link: www.manntis.com

Manntis... sind das nicht die Jungs aus dem Fernsehen, die diesen Contest gewonnen haben? All right, das Quintett kommt aus dem südkalifornischen Riverside County und hat erfolgreich an der MTV-Show „Battle For Ozzfest 2004" teilgenommen. Der ein oder andere mag sich also bereits ein Urteil gebildet haben, ich hingegen hatte erst mit vorliegendem Debüt das Vergnügen - und bin sehr angenehm überrascht!

Zwischen Metal und Hardcore liegt der Sound von Manntis, die es übrigens bereits seit 2000 gibt - als Einfluss nennen sie selbst Pantera, Hatebreed, Boy Sets Fire und Meshuggah. Eigentlich logisch, denn die Songs gehen mächtig durch die Wand, sprühen vor Testosteron und lassen trotz aller Melodik nur sehr selten so etwas wie moderate Ruhe einkehren, auch und insbesondere was die Stimmbänder von Sänger Jake Sirokman anbelangt. In den recht stimmungsvollen Refrains wird zwar auch manchmal gesungen und hin und wieder schleicht sich ein Melodiepart ein, im Grunde steht jedoch straightes Riffgebolze ohne großes „Wenn und Aber" im Vordergrund. Dem setzt der von Cameron Webb (Danzig, Motörhead, Social Distortion) arrangierte Sound noch die Krone auf - dick, dick, dick das Ganze.

„Das Album ist durchaus mit einer positiven Attitüde versehen und greift das tägliche Leben auf", so Sirokman zu den Texten auf „Sleep In Your Grave". „Ich singe darüber, 100%-ig straight up zu sein und den Fokus auf die Realität zu setzen. Die meisten meiner Songs handeln von meinem Leben oder dem der Band, es geht um Dinge, die wir erlebt haben." Das macht klar, dass Skepsis im Sinne von MTV-Hype ziemlich Fehl am Platze ist, auch wenn das Album stark in die absolut angesagte Metalcore-Ecke geht. Mit Innovation gewinnen auch Manntis keinen Blumenpott, dafür aber umso mehr mit Geradlinigkeit und akustischer Einschlagskraft.

„Eine Sache ist sicher - einige Leute mögen uns durch die „Battle For Ozzfest"-Geschichte kennen; wir sind jedoch eine Band, die seit über fünf Jahren in der Szene unterwegs ist und keine Reality-Show-Poser-Truppe, die auf schnellen Ruhm aus ist. Bottom line, we're here to bring the fucking metal." Wohl gesprochen, der Beweis steht ab heute im CD-Regal.
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock, meine bevorzugten Genres sind jedoch Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!