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Mastodon zementieren mit ihrem zweiten Full-Length „Leviathan“ (Relapse Records) ihren Status als eine der besten und innovativsten Metalbands unserer Tage. Der Begriff Noisecore, der hier und da vielleicht auf den letzten Release gepasst haben mag, wird der Musik heute keinesfalls mehr gerecht: Mastodon bleiben stets verständlich, dabei allerdings unvorhersehbar und ungemein spannend.
Disharmonien haben nach wie vor ihren Platz in der Musik, werden jedoch öfter durch transparente Gitarrenläufe aufgelöst. Melodien-Zuckerbrot und Riff-Peitsche, viele rein instrumentelle Passagen, gewohnt halsbrecherisches, an Vielseitigkeit nicht zu übertreffendes Drumming und der sich in seiner Gesamtheit wie Lavamasse durch die Gehörgänge vorarbeitende Songkatalog lassen zumindest bei mir keine Wünsche mehr offen.
Thematisch wurde die bekannte Moby-Dick-Geschichte aufgegriffen, und tatsächlich haben das Meer und dieses Album vieles gemeinsam: Trügerische Aufgeräumtheit, bis die Wellen über Dir zusammenschlagen und Dich mitnehmen auf eine Fahrt ins Ungewisse. So ging es mir nach dem ersten Hören, und wer sich Zeit nimmt für „Leviathan“, dem wird die Musik immer wieder dieses Gefühl vermitteln. Ganz großes Kino.