Mercenary - The Hours That Remain





 
Stil (Spielzeit): Progressive (62:17 Minuten)

Label/Vertrieb (VÖ): Century Media Ltd. (21.08.2006)

Bewertung: 9/10

Link: http://www.mercenary.dk

 
Hauerha…. Das klingt ja nicht gerade optimistisch…. „Stop, nehmt euch einen Moment und genießt die Gegenwart, denn dieser Moment könnte euer letzer sein”…. So beginnt der Promotext zum neuen Output von MERCENARY.

Wer MERCENARY bis jetzt noch nicht kennen sollte, dem sei gesagt, dass sich die Dänen um Sänger Mikkel Sandanger und seinen Bruder, den Keyboarder Morten seit ihrer Gründung in der Mitte der 1990er stetig von einer Death-Thrash-Band zu einem Progact der oberen Klasse entwickelt haben. Mittlerweile werden munter Einflüsse von OPETH bis NEVERMORE, FATES WARNING und PSYCHOTIC WALTZ mit melodischem Schwedendeath gemischt und das Ergebnis ist wirklich hörbar.

Über die gesamten 62 Minuten der Spielzeit wird dem Hörer ein abwechslungsreiches, progressives Brett um die Ohrmuscheln geklatscht wobei der Einsatz „heftigerer“ Gesangstechniken auf ein Minimum reduziert (nur gelegentlich hört man noch Gekreische und Gegrunze ist mal ganz außen vor) wurde und dafür beherrscht cleaner, guter, einprägsamer Gesang das Klangbild. Wie schon beim Vorgängerwerk „11 Dreams“ konzentrierte sich die Band mehr auf interessante Songstrukturen denn auf stupides Gebolze. 
Durch die Bank weg wechseln sich ruhige, melodische Passagen mit dynamischem Riffing ab und dann und wann ballern unvorhergesehen herrlich wuchtige Moshparts aus den Boxen. Eine wirklich interessante Mischung der Stilrichtungen. Auch die freundliche Unterstützung der Gastsänger Björn „Speed“ Strid von SOILWORK auf Redefine me und Markus Bischoff von HEAVEN SHALL BURN bei Soul decision gibt ihr übriges zur Vielseitigkeit von „The hours that remain“ dazu. 
Zwar erschließt sich „The hours that remain“ dem Hörer nicht sofort beim ersten Durchlauf, man sollte sich schon Zeit nehmen um diverse Feinheiten zu entdecken, aber dann macht das Hören wirklich Spaß.
Stilsitzen / -stehen wird bei manchen Songs, wie zum Beispiel bei meinem Favoriten „Simplicity demand“ echt ein Problem bzw. unmöglich.
 
Nach dem Ausstieg von Bassist und Vocalist Kral vor einigen Monaten, nahm die Band während der Aufnahmen zu „The hours that remain“ René Petersen als neuen Mann am 4-Saiter auf. Die Bassparts auf dieser Scheibe wurden allerdings vom Produzenten und INVOCATOR-Gitarristen Jacob Hansen übernommen, der als Produzent bereits beim „11 Dreams“-Album von 2004 mitwirkte und u. a. bereits mit Bands wie MAROON, COMMUNIC und HATESPHERE zusammen arbeitete, und auch hier gute Arbeit geleistet hat.
Druckvoll und ausgeglichen produziert, kein Instrument wird auf Kosten eines anderen hervorgehoben. Daumen hoch!
Bleibt nur noch zu erwähnen, dass die Limitierte Version von „The hours that remain“ im Schlepptau eine Bonus-DVD hat, auf der eine 120minütige „Making of“ Dokumentation und Liveaufnahmen enthalten sind.
Anspieltips: Redefine me, This eternal instant, Simplicity demand