Mötley Crüe - Saints Of Los Angeles

moetleycruee-sola
Stil (Spielzeit): Sleaze-Glam-HardRock (44:10 Minuten)

Label/Vertrieb (VÖ): Eleven Seven Music (27.06.2008)

Bewertung: Granate (9,5/10)

Link: http://www.motley.com/sola
 
Wohl kaum eine Band hat den Begriff “Sex, Drugs & Rock ‘N Roll” so sehr definiert wie MÖTLEY CRÜE. Sie rockten in der Vergangenheit die Welt in Schutt und Asche, waren bei Frauen alles andere als Kostverächter und pflegten keinen gesunden Lebenswandel.
Nun sind seit der Bandgründung 27 Jahre und seit dem letzten Studioalbum „New Tattoo“ acht Jahre vergangen. Die Reunion der Gründungsmitglieder liegt drei Jahre zurück und nachdem man in den letzten Jahren hauptsächlich die Klatschspalten gefüllt hat, starten die Mannen um Mastermind und Bassist Nikki Sixx mit „Saints Of Los Angeles“ ihr Comeback.
Bereits während der dezent elektronisch unterlegten Einführungsrede scheint man zu wissen, was einen in den nächsten Minuten erwartet, langsam aber zielstrebig baut man beim Intro „L.A.M.F“ eine Spannung auf, die sich bei „Face Down In The Dirt“ mit einem Paukenschlag entlädt und geballte Spielfreude, Motivation und Frische aus den Boxen ballern lässt. Drei Stichworte, die dieses Album bezeichnen und in Kombination mit jahrelanger Erfahrung jüngeren Bands im Sleaze-Glam-Bereich zeigen, dass die CRÜE wieder dort ist, wo sie hingehört: Ganz oben.
Teilweise in Zusammenarbeit mit Gitarrist Mick Mars oder anderen Helferlein hat Nikki Sixx Songs geschrieben, die die klassischen Crüe-Trademarks aufleben lassen und auffrischen. Eingängige Riffs, wuchtiges Drumming und coole Bassläufe bilden die nahezu perfekte Grundlage für Vince Neils schneidenden Gesang, dessen Stimme über die Jahre reifer geworden ist.

Songs wie „Face Down In The Dirt“, „Chicks = Trouble“ oder „Saints Of Los Angeles“ – letzterer mit Guestvocals von Josh Todd (BUCKCHERRY), Jacoby Shaddix (PAPA ROACH), James Michael (SIXX A:M) und Chris T. Brown (TRAPT) – sind energiegeladene Partykracher, die Ballade „The Animal In Me“ erinnert von den Lyrics her ein wenig an „You’re All I Need“. „White Trash Circus“ und “Goin’ Out Swingin’” hingegen scheinen ganz speziell für die Bühne gemacht und mit „Down At The Whisky“ erweist man dem Grundstein des Erfolges, dem Whisky A Go-Go, seine Ehre.

Abgerundet wird das gesamte Werk, bei dem man vergeblich nach Lowlights sucht, durch die druckvolle und wuchtige Produktion von James Michael, die den Songs noch eine gehörige Spur Power hinzufügt und so „Saints Of Los Angeles“ zu einem heißen Favoriten für das Album des Jahres macht.

Fazit: Langes Warten lohnt sich, mit „Saints Of Los Angeles“ haben MÖTLEY CRÜE das geliefert, worauf manch einer seit 1989 wartet: Den legitimen Nachfolger von „Dr. Feelgood“.
… Welcome To Los Angeles! …

Anspieltips: „Saints Of Los Angeles”, “The Animal In Me”, “White Trash Circus”