Dizzy Reed - Rock n Roll Ain't Easy

Dizzy Reed - Rock n Roll Ain't Easy

DIZZY REED tritt aus der zweiten Reihe ins Rampenlicht: Seit 1990 bei GUNS N ROSES und nebenher in diversen Bands und Projekten aktiv, legt der Keyboarder jetzt sein erstes Solo-Album vor. Dabei überrascht REED mit einer ziemlich coolen Stimme – er singt die zwölf klassischen Rock-Stücke alle selbst. Allerdings ist der Titel seines Debuts „Rock n Roll Ain’t Easy“ auch ziemlich programmatisch. Denn ein komplett fesselndes Album zu schreiben, ist wahrlich nicht einfach.

Mit DEL JAMES hat ein alter Bekannter an den Songs mitgewirkt

DIZZY REED hat den überwiegenden Teil der Songs mit Del James entwickelt, einem weiteren alten Bekannten: James war von Beginn an im engeren GUNS N ROSES-Zirkel unterwegs und arbeitet noch immer als Road Manager der Band. Außerdem hat er an einigen Songs der „Use Your Illusion“-Alben mitgeschrieben und hat die Kurzgeschichte verfasst, auf der das „November Rain“-Video basiert. Als musikalische Unterstützung hat DIZZY REED eine lange Reihe an Freunden zusammengetrommelt, die das Album mit ihm eingespielt haben. Neben diversen Mitgliedern der aktuellen GUNS N ROSES-Besetzung sind Leute von W.A.S.P., QUIET RIOT und vielen weiteren Bands dabei.

Keyboards und Synthesizer nehmen viel Raum ein

Doch wie klingt „Rock n Roll Ain’t Easy“? Natürlich hat REED es sich nicht nehmen lassen, seinen Instrumenten extra großen Raum zu geben. Zwar basieren die Songs auf klassischen Hard Rock-Riffs und sind voller Gitarren-Soli. Sein Honkytonk-Piano und gelegentliche Synthesizer sind aber immer dabei. Es fehlen Balladen oder Stücke im Stil von ELTON JOHN, der gezeigt hat, wie Rock ohne Gitarren funktionieren kann. So sehr im Vordergrund steht DIZZY REED nicht mal auf seinem Soloalbum. Es hat ihm wohl gereicht, den Leadgesang zu übernehmen – mit kräftiger, etwas höherer Stimme, die etwas an JOHN GARCIA erinnert.

Für ein wirklich gutes Album zu wenig

Schade, dass er oft zu viel Text in die Melodien presst, dadurch wirken viele der Stücke arg hektisch. Ausnahmen sind der coole Ohrwurm „I Celebrate“, der dynamische Opener „This Don’t Look Like Vegas“ und das hymnische „Crestfallen“, womit die echten Highlights von „Rock n Roll Ain’t Easy“ auch schon aufgezählt wären. Die anderen Stücke kranken entweder an der erwähnten stimmlichen Hektik oder sie schrammen knapp am Ohrwurm mit Hit-Potenzial vorbei – obwohl jedes Stück Elemente hat, die aufhorchen lassen: ein Solo, eine Bridge oder ein Riff. Für ein wirklich gutes Album ist das zu wenig.