Kiko Loureiro - No Gravity




Stil (Spielzeit): Instrumental Rock/Metal (54:03)

Label/Vertrieb (VÖ): Locomotive Records (14.07.06)

Bewertung: 7,5/10

Link: http://www.kikoloureiro.com.br

KIKO LOUREIRO ist den meisten wahrscheinlich als der Gitarrist von ANGRA bekannt, und wurde kürzlich von den Lesern eines Fachmagzines zum talentiertesten Gitarristen weltweit gewählt. 
Zusammen mit Dennis Ward (Pink Cream 69), der das Album auch produzierte, und Mike Terrana (Yngwie Malmsteen, Tony MacAlpine, Rage, Axel Rudi Pell usw…) schloss er sich im Studio ein, um dieses Instrumental Album einzuspielen. 
Gitarrist? Instrumental? Schon wieder so eine Rumgedudel-CD, auf der sich ein so genannter Gitarrengott in Szene setzen will?
Weit gefehlt. 

Natürlich steht sein Instrument im Mittelpunkt, und KIKO LOUREIRO zieht alle Register seines Könnens. Trotz der fehlenden Vocals ist diese CD aber ein sehr schönes Metal Album geworden, auf dem sich Griffbrettakrobatik in Lichtgeschwindigkeit mit gefühlvollen Licks abwechseln. Und wenn es so voller Leidenschaft klingt, sagen simple Noten manchmal mehr als tausend Worte. 

Mit dem Opener „Entermo“ zeigt KIKO bereits in den ersten Tönen, was passiert, wenn man ihn mal ungebremst laufen lässt. Seine Virtuosität, gepaart mit dieser Geschwindigkeit und Präzision, ist wirklich bemerkenswert. Der zweite Song schlägt in dieselbe Kerbe, beim dritten Track allerdings fährt er die Geschwindigkeit etwas herunter, obwohl es immer noch sau schnell ist. 
Mit dem Titeltrack „No Gravity“ kehrt wesentlich mehr Gefühl in die Musik, wobei man sich spätestens hier wirklich die Frage stellt, was denn jetzt wirklich einen Ausnahmegitarristen ausmacht. Geschwindigkeit, Technik, Gefühl oder die Mischung aus Allem? 

Dieses Konzept zieht sich durch das komplette Album, wobei immer wieder Überraschungsmomente, die schnell einkehrende Monotonie bei instrumentalen Alben, im Keim ersticken. Zum Beispiel bei „Tapping Into My Dark Tranquillity“, das mit seinen Percussion Elementen und der akustischen Gitarre schon fast „karibisch“ klingt. Oder auch "Coro De Crianca", welches durch seinen Latein-Amerikanischen Melodiebogen ebenfalls eine sehr "exotischen" Grundstimmung verbeitet.  

Von den dreizehn Songs haben mir am besten das fast schon bombastische „Dilemma“, das sehr ruhige und gefühlvolle „Feliz Desilusao“, und der Titelsong „No Gravity“ gefallen.
Neben den Gitarren, die KIKO LOUREIRO logischerweise alle selber eingespielt hat, zeichnet er sich auch verantwortlich für  die Percussions, den Keyboards, dem Piano und dem Bass. Nur die Drums wurden von Mike Terrana eingespielt, und ich denke, er konnte niemanden besseren finden, als dieses Energiebündel.

Das sich die Scheibe trotzdem wie von einer kompletten Band eingespielt anhört, unterstreicht die tolle Produktion von Dennis Ward. 

Fazit: Ein sehr abwechselungsreiches Instrumental Album, dass durch viele unterschiedliche Stile besticht, denen man aber trotzdem immer die Wurzeln des Gitarristen anhört, nämlich den Metal. Fans, die auf Satriani und Vai Alben stehen, werden auch hier ihre Freude habe. Und für ANGRA Fans dürfte es eh ein Pflichtkauf sein.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

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