The Atomic Bitchwax - The Local Fuzz

atomic_bitchwax

Stil (Spielzeit): Stoner / Psychedelic Rock (42:19)
Label/Vertrieb (VÖ): Tee Pee Records / Cargo (4.4.2011)
Bewertung: 5/10

Link:
www.theatomicbitchwax.com

Über 40 Minuten Spielzeit und nur ein Song, kann das gut gehen? Fünfzig Riffs verspricht der Beipackzettel zu „The Local Fuzz“. Ich bin zwar nicht meiner Sorgfaltspflicht nachgegangen, mitzuzählen, gefühlt sind’s aber bestimmt 150 Riffs, die mir THE ATOMIC BITCHWAX um die Ohren hauen. Dementsprechend wild ist der Ritt, auf den ich mich hier einlasse. Ob sich das lohnt – ich bin mir nicht so sicher.
Denn irgendwie erinnert mich dieser Stoner-/Psychedelic-Wahnsinn mit Verdacht auf Schlaghose und Batikhemd an die Verfilmung eines Marvel-Comics: übertrieben bunt, laut, mit schnellen Schnitten und beständigem auf-die-Fresse-hauen. Ein Riff jagt hier das nächste, die Gitarrenhelden-Soli hören nicht auf zu jaulen, Gesang hat man sich gleich gespart. Zwar gibt es auf etwa der Hälfte auch die obligatorische Love-Story zum Durchatmen, hier in Form einer ruhigeren Passage, wie die Gitarrenwände mal bröckeln und die Geschwindigkeit runterfährt. Sonst steht bei THE ATOMIC BITCHWAX aber meistens alles auf Anschlag, ob es nun das Wah-Wah-Pedal, der Wille zum Solo oder die Freude am Seventies-Zitat ist. So wie Spiderman 2 werde ich mir „The Local Fuzz“ also ins Regal stellen, aber dass ich das Teil noch mal auflege, wage ich zu bezweifeln. Dafür bleibt einfach zu wenig hängen, obwohl es für überragende Technik am Griffbrett einen Extrapunkt gibt.

Es würde den Hörgenuss erleichtern, wenn THE ATOMIC BITCHWAX sich dafür entschieden hätten, aus ihren geilen Ideen zwölf geile Songs statt einer schweißtriefenden Jamsession zu machen. Ich gehe davon aus, dass sie das wissen – und dass sie darauf scheißen, macht „The Local Fuzz“ zwar cooler, in meinen Augen aber nicht besser. Wer bei kiffenden Flitzefingern allerdings per se feuchte Augen bekommt, sollte mal reinhören.
Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
...

Mehr Stoner Rock Reviews