Lordi - Deadache

Deadache

Stil (Spielzeit): Eingängiger Hard Rock (48:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Sony BMG (24.10.08)
Bewertung: 8/10

Link: http://www.lordi.fi

Nach ihrem überraschenden Sieg beim Eurovision Song Contest 2006 bekamen die Finnen LORDI alles, was man sich als Rockband nur wünschen kann: Einen Auftritt vor 70.000 Menschen, eine Auszeichnung der Staatspräsidentin, eigene Briefmarken, einen nach der Band benannten Platz, sogar eigene Cola und eigene Bonbons. Abseits des Merchandising-Wahns rocken LORDI mit ihrem vierten, „Deadache“ betitelten Longplayer wieder ehr eingängig und bringen sogar ein paar neue Elemente in ihren Sound ein.

Nach einem Intro geht’s mit „Girls Go Chopping“ und der ersten Single „Bite It Like A Bulldog“ wie gewohnt mit an KISS und W.A.S.P. angelehnten Horrorrock los, allerdings kann letztere Nummern nicht so überzeugen wie Hits der Marke „Devil Is A Loser“. Danach wird das Album aber stärker, „Monsters Keep Me Company“ und „Evilyn“ (tolle Melodien!) sind getragenere Songs, „Dr. Sin Is In“, „Deadache“, „Raise Hell In Heaven“ (rasanter Beginn, starker Chorus) und „The Ghosts Of The Heceta Head“ rocken kräftig drauf los. Die etwas düsterere Ausrichtung und vor allem die teilweise zwar recht kurzen und eher simplen, aber sehr eingängigen und passenden Gitarrensoli setzen Akzente, die LORDI verdammt gut zu Gesicht stehen. Der ungewöhnlichste Song „The Rebirth Of The Countess“ beginnt mit schwerfälligem Piano und Soundeffekten und könnte aus dem Vorspann eines Horrorfilms stammen. Passend dazu erzählt eine weibliche Stimme einige französische Zeilen. Auch der AC/DC-mäßige Beginn von „Dr. Sin Is In“ und die „Phantom Of The Opera“-Melodie in „The Devil Hides Behind Her Smile“ sorgen für Überraschungen. Die Produktion klingt gewohnt bombastisch und tönt sehr fett, und die mehrstimmigen Gesänge in den Refrains sind weiterhin wichtige LORDI-Trademarks.

Vielleicht besitzt „Deadache“ nicht die Hitdichte eines „Get Heavy“ und braucht ein paar mehr Durchgänge, um zu zünden, aber es enthält mehr Abwechslung und eine dunklere Atmosphäre als die Vorgänger, was für einige interessante Akzente im LORDI-Sound sorgt. Da die Songs aber trotzdem sehr eingängig klingen und Mr. Lordi ein sehr gutes Händchen für griffige Rock-Hits besitzt, komme ich gar nicht umhin, LORDI-Fans und Freunden eingängiger Hardrock-Sounds „Deadache“, das übrigens auch als Limited Edition mit Bonustrack und Halloween-Maske erscheint, wärmstens zu empfehlen.