Punk Rock Reviews
Punk-Rock Rezensionen, Meinungen und Kritiken
Dark Country - s.t.
Bereits der Name DARK COUNTRY lässt irgendwie vermuten, dass die hier keinen Drei-Akkorde-Punk machen – und richtig, die Jungs aus Portland fallen ziemlich aus dem Raster von Gunner Records heraus. Hier werden nämlich Punk, Metal, Stoner und ROCK miteinander verbunden.
Pentimento - Inside The Sea Ep (Vinyl)
Das Debüt von PENTIMENTO hat mich schon ziemlich beeindruckt. Danach habe ich die Jungs aus Buffalo allerdings wieder aus den Augen verloren. Jetzt kommt die nächste (kleine Scheibe) um die Ecke und ich weiß wieder sofort, warum ich die Musik dieser Band so mag.
The Lombego Surfers - Ticket Out Of Town
Die LOMBEGO SURFERS sind bereits seit Anfang der 90er unterwegs und verdingen sich seitdem in Sachen dreckiger Punkrock mit großer Rock-Kante. Das Ganze wird ziemlich oldschoolig gemacht und konzentriert sich auf die Einfachheit und Rohheit des Rocks.
Die Bullen - Die Bullen komm, hier komm die Bullen
Ein „Konzeptalbum". Eine Band mit „Image" und einem „Running Gag". Da scheiden sich vermutlich bereits an dieser Stelle die Geister. Aber keine Sorge, ich habe die Platte an unwissenden Individuen getestet, die lediglich auf die Musik reagieren konnten. Und siehe da: DIE BULLEN funktionieren auch ohne Kenntnisse ihres „Masterplans"!
Morning Glory - War Psalms Tipp
MORNING GLORY sind eine dieser Bands aus dem LEFTÖVER CRACK-Umfeld, und das hört man. Allerdings sind sie nicht nur ein Nebenprojekt, sondern haben bereits einige Veröffentlichungen hinter sich. Mit „War Psalms" gehen die Amis nun den nächsten Schritt.
Gameface - Now Is What Matters Now
Bei meiner musikalischen Sozialisation und meinen Vorlieben sind GAMEFACE vermutlich eine dieser Bands, die ich eigentlich lieben müsste. Leider ist ihr Comeback-Album „Now is what matters now" einfach eine wesentliche Stufe zu poppig, um irgendwie über die fünf Punkte drüber zu kommen.
The Scandals - Time Machine
Bei den SCANDALS bekommen vermutlich viele Punkrocker feuchte Augen. Die typischen drei oder vier Akkorde, eine glaubwürdige, aber nicht zu raue Stimme, Verbindungen zu THE GASLIGHT ANTHEM (mit deren Sänger hat der SCANDALS-Fronter nämlich zusammen Akustik-Songs gemacht) und jetzt hier auch noch Gunner Records als Partner. Das nächste große Ding?
The Mahones - A Good Night On The Lash / Live in Italy
Irische Musik ist ja nicht nur in Irland populär. Außerdem wird sie auch nicht nur in Irland gespielt, sondern rund um die Welt. Genauso verhält es sich auch mit irisch geprägtem Punkrock – und die kanadische Variante des „Celtic-Punk" kommt seit 1990 von den MAHONES. Also durchaus berechtigt, dass die Herren und die Dame ein Live-Album rausbringen.
Pascow - Diene der Party Tipp
Ähnlich wie vor kurzem bei BITUME kommt mir mit PASCOW jetzt wieder eine Band unter, die ich vor zig Jahren gehört habe und die heute erstens noch da und zweitens noch klasse ist. Auch PASCOW haben damals schon nicht in die Schublade „Deutschpunk" gepasst und mit "Diene der Party" unterstreichen sie das nochmal deutlich.
Ex Friends - Rules For Making Up Words Tipp
EX FRIENDS sind Punk. Punkrock. Mit Dreck. Aber auch mit Pop. Gegründet 2011. Und „Rules For Making Up Words" ist ein kleines, knackiges Album geworden, welches typische Streetpunkakkorde und die typische Whiskey-Stimme mit Frauengesang und der Lust verbindet, viel mehr als Streetpunk zu machen. So erinnern sie vermutlich doch eher an RVIVR als an RANCID.
The Forum Walters - Lederhosenpunk
Was soll ich hier sagen? Die FORUM WALTERS stellen mich mit „Lederhosenpunk" vor ein kleines Rätsel. Kennengelernt habe ich sie auf der Split mit JAYA THE CAT, dann habe ich sie live gesehen und jetzt hier dieses Album entdeckt. Und ähnlich wie bei der Split finde ich die Band gut, muss jedoch ein sehr großes „aber" hinterherschieben.
Broilers - Noir
Zwanzig Jahre sind für das Alter einer Band auf jeden Fall schon mal eine Hausnummer. Ebenso, wie man mit 34 ein anderer Mensch ist, als mit 14, hat sich nach zwanzig Jahren natürlich auch die Musik verändert, da machen auch die BROILERS keine Ausnahme. Ob man sich mit dem neuesten Werk der Düsseldorfer "Noir" anfreunden kann, hängt sicher von verschiedenen Faktoren ab.
KMPFSPRT - Jugend Mutiert
Im Zusammenhang mit KMPFSPRT habe ich oftmals TURBOSTAAT-Vergleiche gehört. Nachdem ich jetzt zum ersten Mal diese Band gehört habe, stehe ich etwas ratlos davor. Mit TURBOSTAAT und ähnlichen Nordlichtern im deutschsprachigen Punkrock haben KMPFSPRT tatsächlich nur die Sprache gemein. Aber das hier ist weder typisch nordisch melancholisch (außer „Halt.Nein.Anders" und dem etwas härteren "Musikdienstverweigerer" mit Gastauftritt des FRAU POTZ-Sängers vielleicht), noch betont tanzbar.
Marathonmann - Kein Rückzug, kein Aufgeben EP
Mit ihrer ersten EP „Die Stadt gehört den Besten" konnten MARATHONMANN direkt offene Türen bei mir einrennen. Danach kam der Re-Release und dann das erste Album. Auf voller Länge bin ich dann punktemäßig wieder etwas auf die Bremse getreten, da sich das Songwriting der Süddeutschen doch stark wiederholte. Mit der neuen EP gibt es jetzt Nachschlag von den Albumsessions, Akustikversionen bekannter Songs und mit „Wo ein Versprechen noch etwas Wert ist" sogar einen brandneuen Song. Und damit zeigen sich MARATHONMANN wieder im Aufwind.
Real Life Version - The Sound Of Progress
Ab und zu gibt es diese Platten, bei denen der Sound auch eine gewisse Haltung ausdrückt. Bei den Slowenen von REAL LIFE VERSION ist das so. Denn die Jungs spielen ziemlich melodischen, leicht melancholischen Midtempopunk, der zwar gefällt, aber niemandem auf die Füße tritt. Und so ist auch der Sound der Platte ausgefallen. Ein wenig zu nah an „nett", um wirklich zu begeistern.
Nashville Pussy - Up The Dosage
NASHVILLE PUSSY kannte ich bisher nur von einem Festival-Auftritt vor ca. 10 Jahren. Mit „Up The Dosage" bekomme ich sie jetzt das erste Mal auf Platte mit. Und auch wenn ich die Platte ganz gut finde, hätte ich doch noch mit etwas mehr Dreck gerechnet. Schließlich sind die Südstaatenrocker für ihren ausgeprägten Redneck-Style berüchtigt.
Arms Like Snakes - The Awakening
ARMS LIKE SNAKES liefern mit „The Awakening" eine EP ab, die ich eigentlich wirklich mögen möchte, die mich aber leider nur an ein paar Stellen so richtig jubeln lässt. Zu sehr klingen ein paar andere Stellen noch nach Kinderkrankheiten.
The Bandgeek Mafia - Flyweights EP
Ich hatte die BANDGEEK MAFIA als Ska-Hardcoreband in Erinnerung und hab' deswegen bei der neuen EP direkt „hier" gerufen. Aber ich bin ein wenig verwirrt. Denn vor allem die drei neuen Songs (dazu gibt es noch drei Live-Versionen von älteren Songs) zeigen eigentlich überhaupt keine Hardcore-Elemente mehr bei der Band aus Trier. Habe ich mich da etwa vertan? Das hier ist „nur" noch Skapunk.