Obscenity - Summoning The Circle Tipp
OBSCENITY zählen zu jenen Bands, die bereits mehr als einmal totgesagt worden sind. Seit knapp 30 Jahren wühlen die Oldenburger nun schon die Knüppelszene auf und hatten in ihrer Karriere schon so einige Höhen und Tiefen zu durchstehen. Durch diese Wechselhaftigkeit in der Karriereplanung blieb ihnen der große Durchbruch leider bislang verwehrt, auch wenn sie schon das eine oder andere Mal kurzzeitig davor waren.
Kizu - Kizuato (EP) Tipp
Ein Musikvideo kann häufig die halbe Miete sein. Die ungezähmte und pure Energie, mit welcher die japanische Visual-Kei-Band KIZU in ihren Promotionsfilmen performt, ist unheimlich intensiv und lässt das Adrenalin förmlich durch den Körper schießen. Wer solch mitreißende Videos produziert, muss allerdings auch musikalisch abliefern können. Etwas, das bei der letzten EP "Kawazu“ jedoch nur streckenweise der Fall war. Die dritte EP der Formation "Kizuato“ schickt sich nun an, einiges wieder gutzumachen.
Chris Cornell - self (Boxset) Tipp
2017 war ein rabenschwarzes Jahr nicht nur für die Rock-, sondern die gesamte Musikgeschichte. Am 17.05. wurde Chris Cornell, Solokünstler und Sänger von SOUNDGARDEN, TEMPLE OF THE DOG sowie AUDIOSLAVE, im Alter von nur 52 Jahren tot aufgefunden. Er hatte sich erhängt. Nur wenige Wochen später beging sein guter Freund und Patenonkel von Cornells Tochter Tori, Chester Bennington (LINKIN PARK), ebenfalls Selbstmord.
Myrkur - Juniper (EP) Tipp
Seit die dänische Senkrechtstarterin MYRKUR aka Amalie Bruun 2017 mit ihrem Album „Mareridt“ auf einen Schlag im Licht der Öffentlichkeit stand, warten sowohl neue als auch alte Fans aufgeregt auf ein weiteres Album, dessen Überbrückungszeit mit ihrer neuen EP „Juniper“ erleichtert wird.
Kavrila - Rituals II (EP) Tipp
Schlag auf Schlag geht es bei KAVRILA: 2016 die Debüt-EP „Rituals I“, 2017 das Album „Blight“ und jetzt die EP „Rituals II“. Schlag auf Schlag geht es auch nach wie vor in den Songs – nicht kontrolliert und taktisch wie im Boxring, eher wie bei einer kurzen, heftigen Straßenschlägerei. KAVRILA sind ihrem rauen Stil also treu geblieben.
Ølten - Ambiance Tipp
Post Metal kann ganz schön langweilig sein. Was mal als Ausbruch aus Songwriting-Konventionen begann, reproduzierte sich irgendwann selbst. Klar, CULT OF LUNA … Aber den ganzen Haufen Bands, die genauso klingen wollten, hat man doch schnell wieder vergessen, oder? Gut, dass ØLTEN einen frischen Ansatz gefunden haben.
War With The Newts - Muerte мій Amour Tipp
Bands wie WAR WITH THE NEWTS liebe ich, macht euch also gefasst auf eine Lobhudelei zu deren Debüt "Muerte мій Amour", die subjektiver wohl kaum sein könnte. Manchmal muss das aber sein. Zum Beispiel dann, wenn die Band dich schon beim ersten Durchlauf während der Autofahrt zwingt, dass du jeden Song etwas lauter stellst. Wenn sich anerkennendes Kopfnicken in begeistertes Mitwippen steigert und alles in voller Lautstärke und mit ekstatischem Gezappel hinterm Lenkrad endet. Erfrischend unprätentiös und fernab jeglicher Trends scheinen WAR WITH THE NEWTS hemmungslos loszurocken. Ein anschließender Blick auf Bandfotos im Netz zeigt zum Glück auch keine durchgestylten Möchtegern-Coolios, sondern ein fröhliches und real runtergerocktes Hängertrio. Musikalisch erwartet uns eine bunte Schorle aus Grunge, Punk, Hardcore und Noise.
The Ocean - Phanerozoic I: Palaeozoic Tipp
Okay, ich gebe es zu, ganz unvoreingenommen an die neue THE OCEAN Scheibe „Phanerozoic I: Palaeozoic“ zu gehen, kann ich nicht. Dafür liebe ich eigentlich alles zu sehr von dem Kollektiv. Auf der anderen Seite müssen es die Musiker um Mastermind Robin Stubs auch erst einmal wieder schaffen, meine hohen Erwartungen zu erfüllen.
Chapel of Disease – ... And As We Have Seen The Storm, We Have Embraced The Eye Tipp
Laue Lüftchen sind nicht die Sache von CHAPEL OF DISEASE. Nach dem starken "The Mysterious Ways Of Repetitive Art" (2015) hätte sich die Band entspannt zurücklehnen, hier und da etwas Feintuning vornehmen und ein Nachfolgealbum der Marke „Nummer sicher“ nachschieben können. Mit der neuen Platte "... And As We Have Seen The Storm, We Have Embraced The Eye" gehen die Kölner Komplex-Metaller allerdings gleich drei Schritte weiter: Die vier Jungs aus der Domstadt lassen sich von Risikobereitschaft und Experimentierfreudigkeit ungezwungen treiben und entfachen einen Sound-Hurrikan, der von Death-Metal-Puristen gewaltigen Gegenwind bekommen könnte. Diejenigen aber, die nichts auf Genre-Fesseln und stilistische Einbahnstraßen geben, sollte das neue Werk ordentlich durchpusten und enthemmt abrocken lassen.
Kingcrow - The Persistence Tipp
Mit „The Persistence“ veröffentlichen die Italo-Progger KINGCROW ihr siebtes Album via Sensory Records. Mit jedem Album haben sich KINGCROW einen Schritt weg von ihren Metal-Wurzeln bewegt und werden heute als eine der aufregendsten Bands angesehen, die die italienische Prog-Szene zu bieten hat. Bei Italien und Prog werden sofort Assoziationen zu den angestaubten Werken von 70er-Kollegen geweckt, mit denen KINGCROW allerdings nur sehr wenig am Hut haben. Einflüsse verschiedenster Musikrichtungen von Prog-Rock, Ambient, Alternative Rock und Metal werden zu einem modernen New Artrock verarbeitet.
Esben And The Witch - Nowhere Tipp
Wer ESBEN AND THE WITCH musikalisch in die Finger bekommen möchte, verliert sich schnell in den nebulösen Beschreibungen übereifriger Promoter. Ein kurzes Bedienen der allgegenwärtigen Suchmaschinen spuckt ein Sammelsurium unterschiedlichster Kategorisierungen aus, deren Bandbreite von Alternative Post Rock bis zu Expansive Primal Goth Punk reicht. Wohin das führt? Nirgends. Denn wer die Essenz der aktuellen Scheibe "Nowhere“ in der Genrebezeichnung sucht, dem entgeht rasch ihr facettenreicher Charakter.
Farmer Boys - Born Again Tipp
- Alternative Metal/Crossover mit Filmmusik-Bombast
Label: Arising Empire
VÖ: 02.11.2018
Bewertung:
14 Jahre nach ihrem vierten und bislang letzten Album "The Other Side" meldet sich eine echte Crossover-Institution zurück. Mit dem passend betitelten "Born Again" feiern die FARMER BOYS ihre Wiedergeburt. Und was für eine!
Opeth - Garden Of The Titans: Live At The Red Rocks Amphitheater Tipp
Auf ihrer erfolgreichen Konzertreise zum aktuellen Album "Sorceress" machten OPETH im Mai letzten Jahres an einer ganz besonderen Station Halt: Dem Red Rocks Amphitheater in Colorado (USA). Weil man nicht allzu häufig an solch speziellen Orten spielt, entschieden sich die Schweden dazu, den Gig für die Nachwelt festzuhalten.
Metallica - ... And Justice For All (Remastered) Tipp
In diesem Jahr feiert "... And Justice For All" seinen 30. Geburtstag. Nach "Kill 'Em All", "Ride The Lightning" und "Master Of Puppets" haben sich METALLICA auch ihr viertes Album vorgeknöpft, um es mit massig zusätzlichem Material aus den Bandarchiven erneut zu veröffentlichen. Fast noch interessanter dürfte für viele Fans die Frage sein, ob der "Remastered"-Stempel der Neuauflage bedeutet, dass auch endlich der Bass deutlich hörbar ist.
Sigh - Heir To Despair Tipp
Der erste Eindruck zur japanischen Metalband SIGH ist schnell in Worte gefasst, lassen das irritierende Coverart und das schmerzhaft im Blickfeld liegende Bandfoto doch nur die Beschreibung "dezent verstörend“ zu. Dabei hat der Konsument zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht die Chance gehabt, hinter die Fassade des 11. Studioalbums der Japaner zu blicken. Ein Versäumnis mit Nachholbedarf, denn "Heir To Despair“ erweist sich unter dem Strich als verstörend genial.
Sylvaine - Atoms Aligned, Coming Undone Tipp
„In conviction, we stand as one, Yet, a fragmented existence, became our norm“ – die ersten Worte auf "Atoms Aligned, Coming Undone“ bringen den Inhalt des Albums auf den Punkt. Aus Selbstzweifeln geboren, präsentiert sich das dritte Werk der norwegischen Multiinstrumentalistin SYLVAINE folglich spürbar zerrissen. Gegensätze und Kontrollverlust dominieren das Bild einer CD, randvoll gefüllt mit echter Leidenschaft und einer Vielzahl an Emotionen. Damit avanciert das gute Stücke zu einem echten Geheimtipp.
Witherfall – A Prelude To Sorrow Tipp
WITHERFALL befinden sich auf der Überholspur: Erst letztes Jahr veröffentlichten die Kalifornier mit „Nocturnes And Requiems“ in Eigenregie ihr Debütalbum. Mittlerweile steht die 2013 gegründete Heavy- / Power- / Progressive-Metal-Band bei Century Media unter Vertrag und schiebt gleich die nächste Platte nach: „A Prelude To Sorrow“ heißt das gute Stück und stellt einmal mehr die musikalische Vielseitigkeit und Durchschlagskraft des Quintetts unter Beweis, das die Genre-Konkurrenz locker abhängt.
Vola - Applause Of A Distant Crowd Tipp
"Applause Of A Distant Crowd" von VOLA ist sicherlich ein Album, das es bei Fans von Progressive Metal in der Jahresbestenliste ganz locker auf das Treppchen schaffen wird. War der Vorgänger "Inmazes" schon beachtlich, haben sich die vier Dänen mit ihrem zweiten Album selbst übertroffen und erhaschen hoffentlich zukünftigt die Aufmerksamkeit, die sie verdienen.