Geschrieben von Dienstag, 11 Februar 2014 17:58

Primal Fear, Bullet & MessengeR - Bochum / Matrix

Primal Fear, Bullet & MessengeR - Bochum / Matrix Dirk Goetze
08.02.2014 - Unter dem Motto "Eagles & Lions" haben sich BULLET und PRIMAL FEAR auf den Weg gemacht, die Hallen und Clubs Europas unsicher zu machen. Und wenn ein Album wie „Delivering The Black" von PRIMAL FEAR zehn von zehn Punkten einfährt, sind wir natürlich auch auf der Tour dabei. Die Saarländer MESSENGER runden die ganze Geschichte dann noch ordentlich ab.

Austragungsort ist mal wieder die Matrix in Bochum, die schon um 18:45h, als MESSENGER die Bühne entern, rappelvoll ist. MESSENGER sind heute nur mit einem Gitarristen auf der Bühne, da Klampfer Deckes offensichtlich ausgefallen ist. Sänger Siggi kündigt jedoch an, dass er am nächsten Abend in München wohl wieder am Start sein wird. Da ich die Band bisher noch nicht live gesehen habe, kann ich nicht beurteilen, ob das Fehlen des Gitarristen dem Sound großartig geschadet hat. Das müssten dann die MESSENEGR Experten entscheiden.

Fakt ist, dass die Saarländer ihren Job als Anheizer super erledigen, der Sound wie fast immer in der Matrix ziemlich gut ist, und Sänger Siggi den Songs auch live einen ordentlichen Bumms verleiht. Da die meisten Fans in der Matrix offensichtlich nicht so richtig mit dem Songmaterial vertraut sind, treffen die Aufforderungen zum Mitsingen nicht immer ins Schwarze. Trotzdem gefällt mir der klassische Metal der Band, der so grob in Richtung MAJESTY oder auch MANOWAR geht. Die 40 Minuten waren äußerst kurzweilig.

Die Umbaupause ist angenehm kurz und ich freue mich schon tierisch auf BULLET. Die Jungens haben nicht nur sehr partytauglichen Heavy Rock drauf, sondern liefern auch immer ein fette Show ab. Da macht es auch fast gar nichts, dass die Schweden kein ganz so aktuelles Album („Full Pull" stammt aus 2012) zu promoten haben. Und als die Mannen um Sänger Hell Hofer (ich muss bei ihm immer an Robin Hood und Bruder Tuck denken) mit „Midnight Oil" loslegen, ist die Stimmung vor der Bühne erwartungsgemäß ziemlich ausgelassen.

Vor allem Gitarrist Hampus Klang und Bassist Adam Hector posen sich auf der linken Bühnenseite die ganze Show über immer wieder synchron den Wolf. Die Setlist beinhaltet Songs von allen bisherigen Releases, vom aktuellen Album zocken die Jungens mit „Midnight Oil", „Rush Hour", „Full Pull" und „Rolling Home" ganze vier Tracks. Von Song zu Song wird die Stimmung in der Halle euphorischer und die Temperaturen steigen merklich. Mich freut besonders, dass es mit „Dusk Til Dawn" und „Highway Pirates" meine BULLET-Faves ebenfalls in die Setlist geschafft haben. Die inoffizielle Bandhymne „Bite The Bullet" schließt dann einen grandiosen Gig von BULLET ab, und spätestens jetzt ist das Konzert bereits jeden Cent wert. (Die komplette Setlist von BULLET findet Ihr weiter unten.)

PRIMAL FEAR haben ja mit „Delivering The Black" ein Hammer Album auf den Markt gebracht, und ich freue mich total auf die Show. In unserem Interview hat Sänger Mat angekündigt, dass es wohl drei oder vier Songs vom neuen Album in die Live-Setlist schaffen werden. Ok, bei dem starken Backkatalog der Band war mir schon fast klar, dass es nicht viel mehr werden würden. Trotzdem bin ich gespannt, welche Songs es wohl neben den beiden bereits veröffentlichten Videos „When Death Comes Knocking" und „King For A Day" sind.

Der Jubel ist sehr laut, als es dunkel wird und das Intro aus den Boxen tönt. Zu „Final Embrace" kommen die Schwaben auf die Bühne und der Sound ist für mein Empfinden zunächst erstmal nicht so gut wie bei BULLET. Was ebenfalls sofort auffällt, ist die Tatsache, dass Gitarrist Magnus Karlsson nicht dabei ist. Er wird durch Tom Naumannn ersetzt, der den Job aber sehr souverän und motiviert abliefert. Sänger Ralf Scheepers ist offensichtlich in der Form seines Lebens, denn jeder Scream und jeder Ton passt. Mit „Alive & On Fire" und „Delivering The Black" kommt der erste Block vom neuen Album und die Songs knallen ohne Ende. Besonders der Tteltrack hat es mir live extrem angetan.

Dass danach mit „Nuclear Fire" meine persönliche PRIMAL FEAR Hymne kommt, rockt kolossal, und das etwas ruhigere „Seven Seals" lässt die feiernden Fans dann das erste Mal etwas zur Ruhe kommen. Die beiden Klampfer Axel Beyrodt und Tom Naumann verstehen sich blind, obwohl es (glaube ich) der erste Gig der Tour ist, auf dem sie mal wieder zusammen spielen. Und dann kommt für mich die Überraschung schlechthin: Ich hätte niemals erwartet, das epische Monumental-Meisterwerk „One Night In December" live zu hören. Aber trotz der Chöre und Orchestrierungen bringen PRIMAL FEAR diesen Song, und egal was jetzt noch kommt, für mich ist es das Highlight der Show.

„Angel In Black" ist dann wieder ein Arschtritt der schnelleren Sorte, Randy Black hinter den Drums kommt ordentlich in Wallung. Mit dem stampfenden „When Death Comes Knocking" kommt der vierte Song vom neuen Album und in den ersten Reihen fliegen die Haare. Die Temperaturen vor der Bühne steigen weiter und lassen den Gig nicht nur für die Band, sondern auch für die feiernden Fans zu einer schweißtreibenden Angelegenheit werden. "Chainbreaker" und das megageile „Fighting The Darkness" sorgen auch nicht wirklich für Abkühlung, und Ralf Scheepers wächst weiter über sich hinaus.

„Bad Guys Wear Black" und die Metal-Hymne schlechthin "Metal Is Forever" beschließen dann leider schon den regulären Gig. In der Form könnte ich mir PRIMAL FEAR auch vier Stunden lang geben, ohne es müde zu werden. Und das geht wohl nicht nur mir so, denn die Matrix will mehr. PRIMAL FEAR lassen sich auch nicht lumpen. „Unreakable Pt.II" und Song Nummer Vier vom neuen Album „King For A Day" geben der rockenden Menge den Rest. Den anschließenden Jubel haben sich die Jungens wirklich verdient.

Fazit: Die „Eagles & Lions" Tour sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Wer noch die Möglichkeit hat, dieses Package live zu sehen, sollte nicht zörgern, sich noch ein Ticket zu sichern. MESSENGER, die ich bisher nur von CD kannte, haben mich zwar nicht aus den Socken gehauen, aber trotzdem Spaß gemacht.
Von BULLET kam neben dem Partysoundtrack auch die gute Laune, die die Schweden eigentlich immer auf ihren Shows verbreiten. Tja, und PRIMAL FEAR habe ich bisher noch nicht besser gesehen. So ein fettes und intensives Metalbrett kriegt man nicht so oft zu sehen und hören. Trotz des kurzfristigen Wechsels an der Gitarre (Tom Naumann für Magnus Karlsson) wirkten PRIMAL FEAR eingespielt und spielfreudig, als müssten sie tatsächlich noch etwas beweisen. Ganz stark.
Die T-Shirt Preise lagen mit maximal 20 € und wirklich gelungenen Motiven voll im grünen Bereich. Thumbs up!

Setlist BULLET:
Midnight Oil
Rush Hour
Turn It Up Loud
Full Pull
Rolling Home
Pay The Price
Heading For The Top
Dusk Til Dawn
Stay Wild
Highway Pirates
Rambling Man
The Rebels Return
Bite The Bullet

Setlist PRIMAL FEAR:
Final Embrace
Alive & On Fire
Delivering The Black
Nuclear Fire
Seven Seals
One Night In December
Angel In Black
When Death Comes Knocking
Chainbreaker
Fighting The Darkness
Bad Guys Wear Black
Metal Is Forever
--
Unbreakable Pt.II
King For A Day

BULLET HOMEPAGE

PRIMAL FEAR HOMEPAGE

MESSENGER HOMEPAGE

© all pictures by Dirk Götze