Sentenced - The Funeral Album

Review

Stil (Spielzeit): Melancholic suicidal Rock (49:55)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media (30.05.2005)
Bewertung: Ein würdiger Abschied

Link: www.sentenced.org

Nach 16 Jahren verabschieden sich Sentenced mit einer kleinen Festival-Tour und einem letzten Album von ihren Fans. „The Funeral Album" birgt alles, was jemals gesagt wurde und noch zu sagen war, inklusive einer kurzen Reminiszenz an längst vergangene Zeiten in Form des knapp einminütigen Death-Metal-Knüpplers „Where Waters Fall Frozen". Alle übrigen Songs klingen nach den Sentenced, wie wir sie nach dem Abgang von Erstsänger Taneli Jarva seit 1996 kennen: Tief melancholisch, überaus melodisch, straight und eingängig rockend, ohne dem Metal ganz den Rücken zu kehren.

Ville Laihiala singt mit heiserer Stimme von Gefühlsschmerz, Vergänglichkeit und Selbstmord – wie mir scheint, noch eine Spur intensiver, zumindest bewegender als vormals. Meist unaufdringliche Soli setzen Akzente in einfach schönen Uptempo-Nummern, die unter den Händen von Produzent Hiili Hiilesmaa den gewohnt klaren und dennoch warmen Sound verpasst bekamen, der auch schon auf den beiden Vorgängeralben „Crimson" und „The Cold White Light" zu hören war.

Ein Kinderchor veredelt „Vengeance Is Mine", wehmütig eröffnet eine Mundharmonika das textlich sehr persönliche „Despair-Ridden Hearts", und spätestens wenn beim letzten Track „End Of The Road" eine große Kirchenglocke erklingt, möchte man eine Träne für diese Band verdrücken, die sich hier so kraft- und stilvoll verabschiedet. Rest in peace, Sentenced!