God Bless Ozzy Osbourne (DVD)

godblessozzy

Stil (Spielzeit): Dokumentation (ca. 135 Minuten)
Label/Vertrieb (VÖ): Eagle Rock/Edel
Bewertung: 8/10
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OZZY OSBOURNE ist eine der großen Legenden der Metalszene. Bei seinen Anfängen bei BLACK SABBATH und seinem fulminanten Comeback in den frühen 80ern hat er an einer ganzen Reihe unsterblicher Klassiker mitgewirkt. Nicht weniger legendär waren aber auch seine wiederholten Abstürze, die man zuletzt auch in der MTV Serie „The Osbournes“ mitverfolgen konnte.
Dokumentationen über OZZY gibt es reichlich. Dabei beschränken sie sich aber in der Regel auf die musikalischen Höhenflüge mit SABBATH und den Randy Roads Alben, um dann die üblichen Anekdoten über die Taube, die Fledermaus und den Versuch, seine (zweite) Frau Sharon zu erwürgen, abzuspulen. Auch die kommen in diesem Film selbstverständlich vor, stehen aber nicht im Mittelpunkt.

Dafür, dass diese Dokumentation anders ist, gibt es vor allem einen Grund: Der OSBOURNE Klan selbst steckt dahinter. OZZYs Sohn Jack Osbourne ist einer der Produzenten und so äußern sich statt selbsternannter Experten die gesamte Osbourne Familie, die BLACK SABBATH Besetzung und OZZYs persönlicher Assistent.
Mit Samthandschuhen wird der Prince Of Darkness deshalb nicht angefasst. Dass Ozzy sich selbst heute nicht an die Geburtsdaten seiner Kinder aus erster Ehe erinnern kann, die von ihrer Kindheit ohne Vater erzählen, wird ebenso gezeigt wie Jack und Kelly, die von ihren Drogenproblemen im turbulenten OSBOURNE Haus berichten.
Am Ende schließt sich der Kreis, als OZZY stolz seinen neu erworbenen Führerschein vorführt. Denn nachdem Jack den Anfang gemacht hat, ist auch der Madman heute seit mehr als fünf Jahren clean und trocken. So scheint die Achterbahnfahrt seines Lebens dann auch ein gutes Ende zu nehmen.

Musik? Ja, Musik gibt es auch, aber sie spielt nur eine Nebenrolle. Zwar kommen mit HENRY ROLLINS, PAUL MC CARTNEY und Rob Trujillo (der seltsamerweise nur als METALLICA Mitglied interviewt wird und nicht als ehemaliger OZZY Bassist) einige Kollegen zu Wort; wer aber detaillierte Einblicke in die Alben oder Touren von BLACK SABBATH oder OZZYs Solo-Phasen erwartet, wird enttäuscht. Zwar werden immer wieder Hits wie „Crazy Train“, „No More Tears“, „Iron Man“ und natürlich „Paranoid“ angespielt, und das für eine Doku sogar erfreulich lang, geht es auf „God Bless Ozzy Osbourne“ vor allem um den Mensch hinter der Musik. Und dem kam man selbst bei „The Osbournes“ (von denen Jack sagt, dass in einigen Staffeln 70 Prozent des Materials sendefähig gewesen wären, weil OZZY zu weit jenseits von Gut und Böse war) wohl noch nie so nah wie auf dieser DVD.


(Wer mehr Infos zum musikalischen Hintergrund haben möchte, kann zum Beispiel zur Dokumentation über das "Paranoid" Album aus der Classic Albums Reihe greifen.)