
Stil (Spielzeit): Death'N'Metzel (39:10)
Label/Vertrieb (VÖ): Massacre Records/Soulfood (29.08.05)
Bewertung: Amtlicher Eisregen-Zwilling (7,5/10)
Eisblut ist das Projekt der beiden Eisregen-Masterminds Roth (Voc.) und Lenz (Guit.), das mit neuem festem Band Line-Up (R.Göring Bass, W.Rothbauer Gitarre, S.Köhler Drums) anno 2005 nun zum ersten Eingeweide-Weitwurf-Contest einlädt: Das Debüt „Schlachtwerk" wird auf die Metalgemeinde und bereits sehnsüchtig wartende Eisregen-Fans losgelassen.
Genau diese dürften es auch sein, die sich mit den 13 Songs ganz zu Hause fühlen werden - die Unterschiede zwischen Eisregen und Eisblut sind nämlich nicht gerade groß, auch wenn Eisregen eine Spur differenzierter und farbenfroher vorgehen. Eisblut ziehen ihre Songs in Death-Metal-Tradition vom Leder, amtlich drückend und abwechslungsreich arrangiert mit allerlei atmosphärischen und melodischen Einschüben sowie Breaks und obligatorisch ballerndem Dampfgeprügel. Somit klingen sie versiert und der Stammformation sehr ähnlich, insgesamt jedoch eine Spur härter und harscher als deren letzte Veröffentlichungen, da durchgängiger und kompromissloser geschrotet wird.
Textlich belässt Michael Roth es ganz in der Tradition von Eisregen, mit „Am Glockenseil" befindet sich plakativ das Cover (in eher schwülstiger Variante) eines Eisregen-Songs auf der Platte. Verlässlich werden wieder die Themen innere Fleischbeschau und menschliche Abgründe auf die Schlachtbank gezerrt, was meinerseits schon immer zu großen Erheiterungsschüben geführt hat, wobei schon das böse Gekeife und Grind-Gegurgel im Wechsel mit nahezu knabenartigem Gesang genügend Schmunzelpotential besitzt.
Stellt sich abschließend die Frage, warum es diesen Eisregen-Zwilling braucht, wenn doch das Original schon alles parat hält, was man sich an morbider Provokation wünschen kann. Entscheidet selbst, ob ihr vom Eisregen ins Eisblut tauchen wollt - wer seinen Freischwimmer bereits im „Wundwasser" gemacht hat, dem wird es todessicher auch im „Schlachtwerk" gefallen.

Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock, meine bevorzugten Genres sind jedoch Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!