
Stil (Spielzeit): Heavy Metal (45:25)
Label/Vertrieb (V.Ö.): Metal Heaven / Soulfood Music (29.01.10)
Bewertung: 5,5/10
Link: http://www.myspace.com/officialangelsofbabylon
ANGELS OF BABYLON wurden von Ex-MANOWAR Drummer Rhino gegründet, nachdem er über Jahre an Songs gebastelt hatte und jetzt eine Plattform suchte, um sie der Öffentlichkeit vorzustellen. Neben Sänger David Fefolt und Gitarrist Ethan Brosh dürfte Dave Ellefson am Bass der namhafteste Mitstreiter bei diesem Projekt sein.
Wer sich jetzt auf Grund der Bandbesetzung ausschließlich musikalische Parallelen zu MANOWAR oder MEGADETH erhofft oder diese zumindest erwartet, dürfte zunächst aber erstmal enttäuscht in die Röhre gucken, denn die Jungens ziehen ihr eigenes Ding durch, was ich zunächst einmal eher positiv bewerte. Wer braucht schon denn nächsten MANOWAR Abklatsch oder den nächsten MEGADETH Clone?
Die zehn Songs die für das Debüt eingespielt wurden, klingen alle sehr traditionell und leben fast zu 100% von der absolut tollen Stimme ihres Sängers David Fefolt, der bisher international kaum in Erscheinung getreten ist, diesem Album aber von der ersten bis zur letzten Note seinen Stempel aufdrückt. Mit seinem kräftigen und sehr melodischen Organ haucht er den Tracks das Leben ein, ohne dass sie wohl ansonsten ziemlich in der Masse der Veröffentlichungen untergehen würden.
Trotz der Kritik sind auf „Kingdom Of Evil" aber auch ein paar Highlights zu finden. Der Opener „Conspiracy Theory" ist eines dieser Highlights, besticht durch Bombast-Ansätze, die aber nie wirklich ausarten. „Apocalypse 2012" ist ein von gelegentlichen Piano Einsätzen untermalter Stampfer, bei dem es schwer fällt, nicht sofort mitzubangen, und bei dem Gitarrist Ethan Brosh mit seinen Solokünsten zu begeistern weiß.
Mein absolutes Highlight heißt aber „Oh How The Mighty Have Fallen", einem der schnelleren Tracks der Scheibe, bei dem so ziemlich alles passt, von der Stimme, der Melodieführung, den Soli, alles ganz großes Kino. Mehr von dieser Sorte, und „Kingdom Of Evil" hätte schon jetzt einen Anspruch auf die Top Ten 2010.
Aber leider sind daneben auch so überflüssige Titel wie das vom Piano dominierte Instrumental „The Remnant", welches offensichtlich eher als Lückenfüller dient, oder die eher schwachen Titel „Night Magic" und „Tear Out My Heart" vertreten.
Fazit: Das Debüt von ANGELS OF BABYLON weiß mit einer handvoll guten Songs zu gefallen, ohne dabei aber restlos zu begeistern. Das qualitative Auf und Ab holt den Hörer nach einem Hammersong immer sofort wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Ein überdurchschnittlich guter Sänger, zwei namhafte Musiker und das ein oder andere brillante Gitarrensolo reichen einfach aus, um bei den ganz Großen mitzuspielen.
Und ob Dave Ellefson nach seiner Rückkehr in die MEGADETH Familie noch lange im Line Up stehen wird, dürfte eher bezweifelt werden, da man ja Dave Mustaine und seine Begeisterung für Nebenprojekte seiner Bandmitglieder kennt.

Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out