The Flatliners - Cavalcade Tipp



Stil (Spielzeit)
: Punk, Hardcore, Reggae (39:16)
Label/Vertrieb (VÖ): Fat Wreck / Edel (14.05.10)
Bewertung: 9 / 10

Link: MySpace

Nach dem großartigen „The Great Awake" von 2007 sind die Erwartungshaltungen gegenüber der Band aus Kanada heuer nicht grade gering. Und auch wenn sich „Cavalcade" mir nicht ganz so schnell geöffnet hat wie sein Vorgänger, stellen die FLATLINERS hier ein weiteres Album vor, welches Punkrock von seinen besten Seiten zeigt.

Die Skapunk-Elemente, die ihr Debüt von 2005 noch stark ausgeschmückt haben, sind so gut wie verschwunden. Nur der Reggae von „The Great Awake" ist noch ab und zu zu finden – aber auch im geringeren Maße, dann aber effektiv und wirklich gut gemacht. Dafür sind noch ein paar Hardcore-Einflüsse dazugekommen, die einigen Songs richtig ordentlich Biss geben. Natürlich haben sie ihre poppige Seite nicht vernachlässigt und können so eine ganz schöne Bandbreite an Sounds hier auffahren.

Die Stimme ist, wie zu erwarten war, einfach nur genial und pendelt zwischen rauem, melodisch bis poppigen Gesang hin zu ordentlich Geschrei, das einem Gänsehäute die Arme herauf jagt. Die Songs haben dabei oft einen leicht melancholischen Anstrich und sind vielleicht etwas weniger sonnig, als noch auf dem letzten Album. Wie zu Beginn erwähnt, offenbarte sich mir die Größe des Albums nicht sofort, da mir beim ersten Hördurchgang nicht direkt so viele Hits entgegensprangen, wie beim letzten Mal. Aber mit jedem Durchlauf wächst das Album und die Songs machen immer und immer mehr Spaß. Denn eigentlich haben die FLATLINERS mal wieder richtige Punkrock-Hymnen geschrieben, die sie sowohl mit Hardcore als auch Reggae beträufelt haben. Was für eine geile Kombination.

Um dem Album den letzten Schliff zu geben, haben sich die Kanadier übrigens einige Gäste ins Studio geholt. Unter anderem wirkten hier Mitglieder von NoFX, A WILHELM SCREAM, DILLINGER FOUR und weiteren Bands mit – gibt es was Schöneres, als mit Freunden zusammenzuarbeiten? Und nach viel Spaß beim Spielen klingen die 12 Songs auch! Nachdem man sich etwas reingehört hat, ist „Cavalcade" dann letztendlich doch, wie zu erwarten, eines der besten Punkrock-Alben des Jahres. Und vor allem passend zum hoffentlich bald kommenden Sommer.