The Flatliners - Dead Language Tipp

The Flatliners - Dead Language
    Punk / melodischer Hardcore

    Label: New Damage / Uncle M
    VÖ: 13.09.13
    Bewertung:8/10

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Endlich ist es soweit: THE FLATLINERS aus Kanada bringen ein neues Album raus! Wenn der Punkrock gerettet werden müsste, würde vermutlich jeder vor allem auf diese Band schauen. Aber auch wenn „Dead Language" ein grandioses Album geworden ist, hinkt es doch ein wenig hinter „Cavalcade" oder „The Great Awake" hinterher – zum Glück aber wirklich nicht viel.

Dennoch fällt mir vor allem auf, dass „Dead Language" ein wenig mehr Partizipation braucht und seine Hits nicht sofort freigibt. Aber keine Sorge, die FLATLINERS bringen wieder all ihre Trademarks zum Vorschein und können vor allem mit dem Gesang punkten. Alter Schwede, Sänger Chris hat einfach ein unglaubliches Organ und reizt das manchmal auch wunderbar aus. Der ist doch noch viel zu jung, um so viel geraucht und getrunken zu haben. Auf der anderen Seite: die Band lebt ja beinahe on the road... seit zehn Jahren!

Musikalisch geht es da weiter, wo sie aufgehört haben: melodischer Punkrock, der oft vertrackter ist, als er erstmal erscheint und vor technischen Finessen und gutem Zusammenspiel und grandiosen Einzelleistungen strotzt. Der Sound ist gewohnt gut und die Palette geht von melodischen Midtemponummern bis zu ziemlich Hardcore-infizierten Brechern – vielleicht streckenweise härter, als sie sonst waren. Die Harmonien der Songs sind so wie man sie kennt und das Quartet schafft es immer mal wieder, den einen oder anderen unerwarteten Akkord in melodische Strukturen zu bringen, ohne aufgesetzt zu wirken.

Reggae fehlt auf diesem Album allerdings komplett und gegen Ende hin franst es ein wenig aus – ich kann mich nur nicht entscheiden, ob ich das als negativ oder als positives Zeichen für Vielseitigkeit empfinde. Wer hier allerdings nur Gute-Laune-Songs erwartet, könnte enttäuscht werden. Zwar scheint einigen Stücken die Sonne aus dem Arsch, aber die FLATLINERS haben schon immer viel Wehmut und Schmerz in ihrem Punk verarbeitet.

Auch wenn ich mit dem Album noch nicht so warm geworden bin, wie mit den Vorgängern, merke ich doch, dass es ein Grower ist, da jeder neue Durchgang mehr Freude bringt. Irgendwie vergleichbar mit dem letzten DEFEATER-Album. Und wer auf Gainesville (ähnelt das Cover nicht dem letzten HWM-Album?) meets Calipunk steht, wird dieses Album so oder so abfeiern. Denn auch auf dem vierten Album der Kanadier präsentieren sie sich als eine der besten und kreativsten Bands, die der Punk heute zu bieten hat. Handwerklich klasse, super Gesang, überall grandiose Ideen und wieder mal mehr geniale Songs als der Großteil der Konkurrenz!