Geschrieben von Chrischi Mittwoch, 10 Oktober 2007 11:51
Dream Theater - Interview mit Jordan Rudess zu 'Systematic Chaos'
DREAM THEATER waren nach ihren umjubelten Auftritten im Sommer anlässlich der Herbst-Tourdates der “Systematic Chaos”-Tour wieder in Deutschland unterwegs.
Ich hatte vor der Show in Düsseldorf am 7.10. einen Interviewtermin mit Keyboarder Jordan Rudess, der sehr bodenständig und sympathisch auftrat, mir zu Beginn des Interviews eine Flasche Wasser anbot und mir etwas die Nervosität vor meinem allerersten Face-to-face-Interview nahm.
Die erste Frage: Wie sind im Rückblick die Kritiken zu „Systematic Chaos“ ausgefallen, und bist du nach wie vor zufrieden mit dem Material oder würdest du heute etwas daran ändern wollen?
Hm, mal sehen... Zuerst einmal habe ich überwiegend gute Kritiken gelesen. Natürlich kann es bei einem solch großen Album auch negative Ansichten geben, speziell bei einer Band wie DREAM THEATER hat da jeder seine eigene Meinung. Leute, die online noch nicht einmal professionelle Kritiken schreiben, haben ein wenig mehr Zeit und Platz und werden so für den Moment zu professionellen Beurteilern. Ich persönlich finde, dass, als wir „Systematic Chaos“ kreierten, welches ein sehr gutes Album ist, ein Wirbelsturm an Energie freigesetzt wurde; alles passierte sehr schnell. Als ich mir hinterher etwas relaxt mit ein wenig Distanz zu den Aufnahmen das Material erneut drauf geschafft hatte, mochte ich das Album sogar noch mehr, was mich selbst überraschte. Das habe ich nicht unbedingt erwartet, aber am Ende gefiel es mir noch besser als vorher.
Also gibt es nichts, was du ändern würdest oder von dem du denkst, dass es anders oder besser sein könnte?
Nein, ich bin sehr zufrieden mit dem Album. Wir belassen ein Album normalerweise nicht in einem Zustand, an dem es noch etwas zu ändern gibt. Jeder bei DREAM THEATER ist ziemlich wählerisch, alles muss richtig sein und stimmen.
Was werdet ihr machen, wenn die Tour vorbei ist? Macht ihr Urlaub oder werdet ihr vielleicht an neuen Songs schreiben?
Wenn die Tour vorbei ist, was irgendwann im Sommer 2008 sein wird, werden wir eine Pause machen und vielleicht an ein paar Solo-Sachen arbeiten. Im Grunde genommen besteht mein Leben aus Musik. Wenn ich keine Musik mache, mache ich Musik (lacht). Wahrscheinlich mache ich für ein oder zwei Wochen einen Familienurlaub und versuche, ein wenig zu relaxen.
Also habt ihr noch keine Pläne für ein neues Album?
Nein, dafür haben wir noch keine Pläne.
Ich dachte, ihr hättet vielleicht schon ein paar Ideen...
Noch nicht, wir stehen ja noch am Beginn dieser Tour für „Systematic Chaos“. Wenn wir die absolviert haben wird es wohl auch noch eine Weile dauern, bis wir an das nächste Album denken.
Nach den letzten beiden Tourneen (zu „Train Of Thought“ und „Octavarium“) habt ihr Live-Alben veröffentlicht, und zwar „Live At Budokan“ und „Score“. Plant ihr auch eine Liveveröffentlichung von der „Systematic Chaos“-Tour?
Nein, ich denke, wir machen erst einmal eine Pause...
Also gibt’s keine Liveaufnahmen?
Oh, wir zeichnen jede Show auf, aber es gibt keinen offiziellen Plan für eine Veröffentlichung oder etwas in der Richtung. Wir wollen euren Geldbörsen auch mal eine Pause gönnen (lacht).
Während der Sommer-Tour habe ich euch in Bonn gesehen, wo ihr wie auch an einigen anderen Orten das komplette „Images And Words“-Album gespielt habt. Können die Fans auf eine Liveaufnahme einer dieser Shows hoffen, vielleicht über die „Official Bootleg Series“?
Das ist möglich. Ich habe zwar noch nichts Konkretes gehört, aber es würde auf jeden Fall Sinn machen. Du liest wahrscheinlich gerade Mike Portnoys Gedanken.
Es wäre eine großartige Idee!
Du scheinst ziemlich gut in die Zukunft sehen zu können. Aber ich habe noch nichts davon gehört.
Also ist Mike derjenige, der über solche Sachen entscheidet?
Mike hat meistens die Idee oder den Gedanken an so was und diskutiert das dann mit der Band.
In Bonn habt ihr auch eine erweiterte bzw. neu arrangierte Version von „Surrounded“ gespielt. Auch in der Vergangenheit sind ruhigere Songs wie „The Silent Man“ oder „Hollow Years“ erweitert worden, waren länger und klangen etwas härter. Wie kam es dazu?
Weißt du, das ist gar nichts so Spezielles. Wenn wir proben denken wir manchmal: „Oh, lass uns diesen Song etwas erweitern“. Normalerweise fängt so etwas mit einer kleinen Idee an, dann versuchen wir es live, und wenn das klappt spielen wir die alternative Version.
Ich glaube, am Ende der „Surrounded 2007“-Version im Sommer habt ihr etwas von PINK FLOYD gespielt...
Ja, genau, das war irgendwas von „The Wall“. Ich weiß den Songnamen gerade nicht, aber es war von „The Wall“.
Also war es definitiv von PINK FLOYD.
Ja, definitiv. Und auch das Bild bzw. Video im Hintergrund hat etwas von „The Wall“ gezeigt.
Ich stand leider etwas zu weit hinten, um das zu sehen... Vor ein paar Jahren habt ihr auch „When Dream And Day Unite“ komplett gespielt. Habt ihr auch etwas Spezielles für das 15-jährige Jubiläum von „Awake“ 2009 geplant?
Nein. Frag mich doch nicht so was (lacht). Nein...
Die Fans würden es auf jeden Fall lieben, das komplette Album zu hören, vor allem natürlich „Space Dye Vest“...
Ja, das wurde noch nie gespielt, oder? Ich denke auch nicht, dass das passieren wird, das ist Kevin Moores Song. Keine gute Verbindung...
Lass uns ein wenig über die Setlist reden. Auf dieser Tour spielt ihr einige lange Songs, z.B. das komplette „In The Presence Of Enemies“-Epos, „The Ministry Of Lost Souls“ oder das Medley am Ende. Ist es eine große Herausforderung, diese langen, komplexen Songs zu spielen? Möchtest du manchmal lieber kürzere Songs spielen?
Die langen Songs machen natürlich einen großen Teil des DREAM THEATER-Repertoires aus, wir haben ja einige von denen im Programm. Bei „In The Presence Of Enemies“ dachten wir, dass wir diesen Song auf jeden Fall spielen sollten, da er live sehr viel Spaß macht und cool ist. Er ist zwar etwas herausfordernd, aber es ist uns wichtig, ihn gerade auf dieser Tour zu präsentieren. Es ist deshalb eine Art Herausforderung, weil solche Songs viel Zeit in Anspruch nehmen und wir aus diesem Grund vielleicht einige andere Tracks nicht spielen können, aber so ist das nun mal...
Das ist ja generell das Problem bei jeder DREAM THEATER-Setlist...
Genau, wenn man die langen Songs nicht spielt... Aber die meisten unserer Lieder sind lang. Da siehst du es, das ist das Problem...
Wie lange müsst ihr vor einer Tour eigentlich proben?
Die Band kommt normalerweise für vier oder fünf Tage zusammen. Wir arbeiten viel zu Hause. Die Pre-Production für mein Keyboard habe ich dann schon hinter mir, ich habe meine Sounds dann schon gefunden und kann direkt loslegen. Wenn wir zusammen kommen, können wir also sofort starten. Ein anderer großer Teil der Show ist die Produktion, z.B. alle Videos zu erstellen, die Lightshow zu kreieren und all das; das kann sehr kompliziert werden. Das ist etwas, was man unmöglich lange Zeit vor Tourstart erstellen kann. Also machen wir auch davon was, die Vorproduktion... Wir haben nie genug Zeit dafür, aber nach ein paar Wochen auf Tour fügt sich alles zusammen.
Wir haben schon über „In The Presence Of Enemies“ gesprochen. Ich habe mich etwas darüber gewundert, dass ihr beide Parts direkt hintereinander spielt, wohingegen der Song auf dem Album zweigeteilt ist. Warum habt ihr das Epos auf „Systematic Chaos“ aufgeteilt?
Wir haben alles zusammen geschrieben. Dann haben wir es uns noch mal angesehen und uns dafür entschieden, den Song in zwei Parts zu unterteilen, weil er so im Kontext des Albums besser funktioniert. Das war eine Entscheidung nach der Fertigstellung des Songs.
Also wart ihr der Meinung, dass die Fans vielleicht von solch einem langen Song gleich zu Beginn des Albums überrollt würden?
Ja, es ist schon ziemlich viel, das alles auf ein mal zu hören.
Vor ein paar Wochen hast du dein neues Soloalbum „The Road Home“ veröffentlicht. Warum besteht es nur aus Coversongs?
Es gibt eigentlich auch einen originalen Song auf dem Album.
Oh, tatsächlich?
Hast du das Album gehört?
Leider nicht, ich habe nur die Hörproben auf deiner Homepage gehört.
Oh, ok. Es gibt einen originalen Song namens „Piece Of The Pi“. Das Konzept hinter dem Album war, eine Cover-CD aufzunehmen und zu der Musik zurückzukehren, die ich gehört habe, als ich die klassische Welt der Musik verlassen habe, da ich ja als klassischer Pianist angefangen habe. Und als ich 17, 18 Jahre alt war, begann ich Musik von Bands wie GENESIS, YES, PINK FLOYD, KING CRIMSON oder GENTLE GIANT zu hören, und diese Musik hatte großen Einfluss auf mein Leben. Von allen Musikstilen, in die ich involviert war und die ich gespielt habe, ist dieses spezielle Genre wahrscheinlich mein Favorit und die entscheidendste Musik für mich. Also habe ich mich dafür entschieden, etwas zurückzugehen, Songs aus dieser Zeit zu covern, sie mit meinen eigenen Arrangements aufzunehmen und gedacht, das könnte für manche interessant sein. Und dann gibt es eben „Piece Of The Pi“, das eigentlich für ein DREAM THEATER-Album geplant war. Wir hatten darüber nachgedacht, einige Solo-Songs auf das Album zu packen, also habe ich einen Song geschrieben. Wie bei DREAM THEATER üblich haben wir dann aber sehr viel Musik geschrieben, so dass für die Solo-Songs auf der CD nicht mehr genug Zeit vorhanden war. Aber das ist ok.
Wenn du „Solo-Song“ sagst, meinst du dann ein Solo von jedem der Bandmitglieder oder fünf Songs, die jeweils von einem Mitglied geschrieben wurden?
In diesem Fall einen Song, der komplett von mir alleine geschrieben wurde. Es gab den Gedanken, diese Idee mit jedem der Bandmitglieder umzusetzen, aber es war eher unpraktisch.
War es schwer, die alten Klassiker von Bands wie GENESIS neu aufzunehmen?
Weißt du, wie mit jedem richtigen Album gab es verschiedene Herausforderungen beim Aufnahmeprozess. Ich persönlich habe viele Keyboards in meinem Studio stehen, die alle um den Zentralcomputer herum aufgebaut sind, und es braucht immer eine Weile, die Geräte zum Laufen zu bringen, die Kommunikation zwischen den Geräten herzustellen und sie dazu zu bringen, mit mir zu arbeiten, so dass ich wirklich anfangen kann. Dieser Teil kann schon mächtig Kopfschmerzen verursachen. Wenn dann alles funktioniert, kann ich mich hinsetzen, mir Arrangements ausdenken, eine Reihe von Entscheidungen treffen, wie ich mich den Songs annähern kann... Ich liebe die Originalversionen der Songs von z.B. GENESIS, YES und EMERSON LAKE & PALMER, all diese Bands. Es war mir sehr wichtig, dass ich einfach nur das Richtige machen wollte, also saß ich da, fällte Entscheidungen... Nun ja, es dauerte eine Weile, da ich nicht konstant an den Songs arbeitete; ich habe mal drei Tage hier dran gewerkelt, bis ich verrückt wurde, dann habe mal etwas für DREAM THEATER gemacht, bin wieder für ein paar Tage zurückgekommen, um erneut verrückt zu werden (lacht)... Und das über einen Zeitraum von zwei oder drei Monaten. Nachdem dann die Arrangements fertig waren und ich meine Parts eingespielt hatte, kam der nächste Teil, nämlich das Organisieren der wirklich großartigen Gastmusiker wie Steven Wilson von PORCUPINE TREE, Ed Wynne, ...
Hattest du Angst, vielleicht etwas von dieser klassischen Seventies-Atmosphäre zu zerstören?
Nein, ich glaube nicht, dass ich da wirklich etwas zerstört habe. Meine Idee war es, die Songs wiederzubeleben, denn sie wurden vor längerer Zeit aufgenommen und ich wollte ihnen einen frischen Sound verpassen und sie ein wenig tighter und klarer klingen lassen, sowie etwas vom Jordan Rudess-Stil hinzuzufügen. Das ist das, was ich gemacht habe, und ich denke, das Album wurde sehr positiv aufgenommen, und viele Leute, ob sie es gehört habe oder nicht, antworteten mit viel Enthusiasmus, was sehr cool ist.
Hast du jemals darüber nachgedacht, selber zu singen?
Ich habe für einige Jahre selber gesungen, z.B. auf meinem ersten Soloalbum „Listen“, auf dem ich viele Vocalparts übernommen habe.
Oh, ok, das wusste ich gar nicht.
Und auch auf dem neuen Soloalbum habe ich einen kleinen Gesangpart, kennst du den?
Die einzigen Vocalparts, die ich gehört habe, waren die von Neal Morse auf „Dance On A Volcano“.
Oh, du musst unbedingt den Rest des Albums hören, ich habe ein Exemplar für dich.
Cool, danke sehr! Also, wenn du schon vorher gesungen hast, wäre es dann zu schwierig, auch bei DREAM THEATER Backing Vocals zu übernehmen?
Weißt du, meine Stimme ist ziemlich tief, also ist mein Spielraum begrenzt. Ich könnte Backing Vocals für DREAM THEATER singen, aber es gibt zwei Gründe warum ich es nicht tue. Erstens, als Keyboarder, der so viele Parts spielen muss, bin ich einfach zu beschäftigt. Ich spiele im Grunde genommen alles, was nicht aus Drums, Bass und Gitarre besteht, z.B. muss ich die Rhythmusgitarre ersetzen, wenn es eine Leadgitarre gibt, oder die ganzen Soundeffekte, orchestrale Parts... Das alles liegt in meinem Aufgabenbereich. Der andere Grund ist, dass es schon zwei Personen, nämlich Mike und John Petrucci gab, welche die Background Vocals übernommen haben, als ich der Band beigetreten bin. Ein zusätzlicher Sänger wurde nicht wirklich benötigt.
Vielleicht klappt’s ja eines Tages mal.
Yeah, wenn ich das durchsetzen würde, würde es mit Sicherheit auch funktionieren, aber dann wird’s kompliziert, und das möchte ich nicht. Wenn ich auch noch ein Mikrofon in meinem Keyboard-Bereich hätte, müsste ich es außerdem immer weg stellen...
DREAM THEATER sind dafür bekannt, andere Songs oder ganze Alben zu covern (u.a. “Number Of The Beast“ von IRON MAIDEN oder “Master Of Puppets” von METALLICA). Gibt es irgendeinen Song oder ein Album, den/das du gerne covern würdest, die anderen aber nicht?
Hm... Ich würde den anderen nichts aufzwängen, was sie nicht mögen. Es gibt vielleicht ein paar progressive Sachen wie auf meinem Album, die ich mehr mag als andere Bandmitglieder. Ich kannte „Number Of The Beast“ gar nicht, bevor wir es performt haben. Die anderen Jungs sind damit aufgewachsen. Du musst auch beachten, dass ich in die Band kam, als es sie schon einige Jahre gab. Ich bin nun seit neun Jahren in der Band, aber es ist immer etwas anderes, wenn sich die Originalmitglieder der Band kennen.
Alle außer John Myung sind in andere Bands oder Projekte involviert. Warum ist John der Einzige, der „nur“ bei DREAM THEATER spielt?
Ich glaube, er genießt seine Rolle bei DREAM THEATER. Er ist nicht der Typ Musiker, der unbedingt sein eigenes Ding durchziehen muss, das ist ihm nicht so wichtig. Aber das ist eher eine John Myung-Frage (lacht). Du wirst nur nie ein Interview mit ihm bekommen, deshalb ist es nicht verkehrt, mich zu fragen (lacht wieder).
Manchmal ist es ein ziemlich langer Weg, bis ein Demo zu einem richtigen Song wird. Realisiert ihr als eine Gruppe außergewöhnlicher Musiker überhaupt noch, dass dieser Prozess manchmal Jahre dauern kann wie bei „A Change Of Seasons“?
In meiner Geschichte mit der Band sind wir bis jetzt immer ins Studio gegangen, haben einen Song geschrieben und direkt aufgenommen. Wir schreiben einen Song normalerweise in zwei, drei oder manchmal auch vier oder fünf Tagen. Ich habe noch nie ein Lied mit der Band geschrieben, an dem wir so lange gesessen haben. In der Vergangenheit gab es ein paar Mal die Situation, in der die Band etwas live gespielt und später auch aufgenommen hat, das ist aber keine typische Situation.
Aber an „Metropolis“ - dem zweiten Teil - wurde bereits 1996 oder 1997 geschrieben.
Stimmt, die anderen hatten bereits einige Ideen, als ich der Band beigetreten bin. Das war das letzte Mal, dass ein Lied so lange gebraucht hat. Danach haben wir die Songs immer direkt aufgenommen.
Meiner Meinung nach ist es sehr interessant zu beobachten, wie ein Song wächst. Die Originalversion des Songs war nur ca. 25 Minuten lang, daraus ist dann ein ganzes Album von knapp 80 Minuten Länge entstanden („Scenes From A Memory“). Ich habe leider die ursprüngliche Version noch nicht gehört, aber gelesen, dass einige Ideen des Songs genau so für das Album übernommen wurden.
Ja, einige haben’s geschafft.
Ich muss unbedingt die Originalversion hören...
Ja, ich auch, ich habe sie noch nie komplett gehört, sondern nur einzelne Parts.
Gibt es eigentlich noch unveröffentlichtes Material von „Systematic Chaos“ oder einem der vorherigen Alben?
Keine richtigen Songs, nein, nur Ideen. Wenn wir einen Song schreiben, haben wir ziemlich viele Ideen, die ich zum Teil mit meinem Keyboard speichere. Mike kann sich solche Sachen sehr gut merken, und es kann vorkommen, dass er beim nächsten Album sagt: „Hey, erinnert ihr euch noch daran, wie wir das gespielt haben?“, und hat die Möglichkeit, das Tape zurücklaufen zu lassen und ein paar Ideen auszugraben.
Ich frage, weil es ja die „Falling Into Infinity“-Demos und eine Fanclub-CD gibt, auf der unveröffentlichte Nummern zu hören sind.
Eigentlich sollte ich dich über DREAM THEATER interviewen, du weißt ziemlich viel über die Band und hast dich besser informiert als ich (lacht).
Oh, ich glaube nicht, dass ich mehr über die Band weiß als du!
Ich glaube doch, das tust du wahrscheinlich wirklich! Du hast sehr gut nachgeforscht, ich bin beeindruckt. Das gefällt mir.
Danke für die Blumen! Eine letzte Frage zu deinem Continuum Fingerboard habe ich noch. Irgendwie ist das ein seltsames, aber sehr cooles Instrument. Ist es sehr wichtig für den heutigen DREAM THEATER-Sound? Ist es eine Bereicherung?
Für mich ist es ein sehr wichtiges Instrument, es ist wirklich großartig und cool, darauf zu spielen. Normalerweise spiele ich damit einen Lead-Sound, doch heute Abend wird es ein aggressiver, intensiver und wilder, an Hendrix erinnernder Sound. Das Fingerboard ist sehr vielseitig und hat ein schönes Design. Das Besondere daran ist, dass es eher ein Controller ist, es gibt keine eigenen Töne von sich. (Jordan erklärt mir, dass man zehn Noten auf einmal spielen kann, wobei jede Note unabhängig von einer anderen ist und verändert werden kann und der Sound sich verändert, je nachdem, ob man die Finger nach links, rechts, oben oder unten bewegt oder Druck auf die Tasten ausübt; außerdem erzählt er noch, dass einige seiner Freunde einen ruhigeren, natürlichen Klang bevorzugen, er jedoch lieber eher wilde Leads spielt – Anm. d. Verf.) Es ist ein wundervolles Instrument! Ich plane, es wahrscheinlich bis zum Rest meines Lebens zu spielen.
Jordan, danke für das Interview!
Gerne, es war mir eine Freude!
http://www.dreamtheater.net
http://www.jordanrudess.com
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Chrischi
Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten
Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...