Alle Reviews in der Übersicht
Aktuelle Reviews
Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
Bolt Thrower – War Master (BYE Rewind) Tipp
Als BOLT THROWER im Jahre 2005 "Those Once Loyal" auf den Metal-Mob losließen, hätten wohl die wenigsten damit gerechnet, dass dies das letzte Album der Death-Dampfwalzen aus dem britischen Coventry sein sollte. Doch die Band war der Ansicht, mit ihrer achten Platte endgültig den ultimativen BOLT THROWER'schen Sound definiert zu haben.
Ketzer - Cloud Collider
KETZER haben mit ihrem letzten Album "Starless" (2016) polarisiert: War ein Teil der treuen Fanschar durchaus angetan von der hörbaren Weiterentwicklung und Umorientierung der Band, wurden auf der anderen Seite auch Beschwerden laut, weil sich das Quintett von den gewohnten Black/Thrash-Klängen verabschiedete und in Prog-, Post-Punk- und Rock-Gefilde abdriftete. Mit ihrer neuen Platte "Cloud Collider" betreten die Kölner nun wieder düsterere, teils auch neue Extrem-Metal-Pfade und bieten viele starke Momente.
Vltimas - Something Wicked Marches In Tipp
Wenn sich renommierte Musiker zu sogenannten Supergroups zusammen finden, gibt es in der Regel nur zwei mögliche Ausgänge – Höhenflug oder Bruchlandung. Auch beim neugegründeten Death-Metal-Trio VLTIMAS stellt sich im Vornherein die Frage, ob die Namen von Ex-MORBID-ANGEL-Fronter David Vincent und Ex-MAYHEM-Saitenzupfer Rune Eriksen letztlich höhere Erwartungen schaffen, als erfüllt werden können. Doch "Something Wicked Marches In“ lässt diese Fragestellung schnell obsolet werden.
Matenrou Opera - Human Dignity
Langsam aber sicher beschreitet auch die Metalszene neue Wege. Konnten sich Fans vor wenigen Jahren noch darauf verlassen, zwei bis vier Jahre auf neues Material ihrer Lieblingsband warten zu müssen, wird die Wartezeit heute regelmäßig mit zahlreichen EPs, DVDs oder Best-Of-Alben versüßt. Auch die Japaner von MATENROU OPERA können auf fünf Veröffentlichungen in den letzten zwei Jahren zurückblicken. Dass sich darunter allerdings drei vollwertige Alben befinden, lässt die Produktivität des Quintetts in einem anderen Licht erscheinen.
The Devil And The Almighty Blues - Tre Tipp
Zwei Jahre ist die letzte Veröffentlichung „II“ her und schon wird für Nachschub gesorgt: Die Bluesrock-Spezialisten von THE DEVIL AND THE ALMIGHTY BLUES kreieren mit ihrem dritten Album, das passenderweise „Tre“ betitelt wurde, unverschämte Ohrwürmer.
Children Of Bodom - Hexed Tipp
Kaum dass man sich versieht, sind schon wieder ganze vier Jahre vergangen und manch‘ ein CHILDREN OF BODOM Fan hat auf diesen Moment sehnlichst gewartet, der endlich soweit ist: Die Finnen sind zurück mit ihrem zehnten Album, mit dem die Band ein gänzlich neues Kapitel aufzuschlagen scheint.
Rotting Christ - The Heretics
Spätestens mit dem sprechend betitelten „Rituals“ haben ROTTING CHRIST ihre Nische im weiter gefassten Black Metal ausgefüllt. Drei Jahre nach diesem atmosphärisch dichten Überalbum kommen der Nachfolger „The Heretics“ und die Fragen: Führen ROTTING CHRIST die Linie fort? Können Sie das Niveau von „Rituals“ halten?
Saltatio Mortis - Brot und Spiele - Klassik & Krawall (2CD) Tipp
Gerade mal ein halbes Jahr ist es her, dass SALTATIO MORTIS mit "Brot und Spiele" ein äußerst überzeugendes, neues Studioalbum abgeliefert haben. Mit einer Sonderedition geben uns die Mittelalter-Rocker jetzt schon wieder was auf die Ohren. Dabei präsentieren sie uns keine halbgare Tour-Edition oder eine um drei Bonustracks aufgebohrte Neuveröffentlichung, sondern Wahres fürs Bares.
Mötley Crüe - The Dirt Soundtrack
Obwohl sie an Silvester 2015 ihr letztes Konzert spielten, sind MÖTLEY CRÜE nicht totzukriegen. Am 22. März 2019 veröffentlicht Netflix exklusiv das auf der gleichnamigen Biografie von 2001 basierende und mit Spannung erwartete Biopic "The Dirt", zu dem die Glam Rocker auch einen Soundtrack beisteuern, der gleich vier neue Tracks enthält.
Black Lung - Ancients Tipp
Unzählige Promo-CDs sind mittlerweile schon auf meinem Schreibtisch gelandet und bei solch einer Menge gehen dann doch einige Künstler unter und verschwinden aus dem Gedächtnis. Und auch wenn eine altbekannte Band mal wieder im Stapel zu finden ist, streikt die Erinnerung leider manch einmal.
Falaise - A Place I Don't Belong To Tipp
Die eigentlich so gegensätzlich wirkenden Begriffe "Einsamkeit“ und "Großstadt“ sind enger miteinander verwoben, als es zuerst den Anschein haben mag. Wo sich das Leben verdichtet und die Möglichkeiten endlos scheinen, drücken graue Betonwüsten und die erschreckende Charakterlosigkeit moderner Metropolen auf das Gemüt und ersticken förmlich die Freiheit des Geistes. Die Italiener von FALAISE verleihen diesem Gefühl mit "A Place I Don‘t Belong To“ klanglichen Ausdruck.
Metal Inquisitor – Panopticon
METAL INQUISITOR sind eine der Kultbands des deutschen Metal-Underground. Seit ihrem Debütalbum "The Apparition" aus dem Jahre 2002 wissen die Koblenzer durch kraftvollen, temporeichen Heavy Metal mit NWOBHM-Einflüssen zu begeistern. Da die Bandmitglieder ihr musikalisches Schaffen als reine Freizeitbeschäftigung sehen und hauptberuflich anderen Tätigkeiten nachgehen, sind auch auf dem neuesten Werk "Panopticon" keinerlei Abnutzungserscheinungen zu vernehmen. Stattdessen regieren Enthusiasmus, Dynamik und pure Spielfreude.
Kontrolle - Egal
KONTROLLE aus Solingen liefern mit ihrem ersten Album "Egal" Düster-Punk mit Augenzwinkern ab. Ihre ganz eigene Vorgehensweise sorgt dafür, dass sie aktuell einzigartig klingen. Alle Songs auf „Egal" haben einen doppelten Boden, können albern aber auch tiefgründig interpretiert werden. Genau diese Unberechenbarkeit macht KONTROLLE bemerkenswert, ebenso wie die tanzbare schlechte Laune. KONTROLLE komponieren vollkommen scheuklappenfrei, Zitate von SILKE BISCHOFF finden genauso ihren Platz wie die von THE BEATLES.
Tics - Agnostic Funk

- Kontrolliertes Chaos mit Gitarren, Bass, Schlagzeug und Gesang
Label: Tomatenplatten
VÖ: 01.03.2019
Bewertung:
Kennt ihr das Gefühl, wenn man im Bett liegt und plötzlich aufschreckt, weil man das Gefühl hat, ins Bodenlose zu fallen? So ungefähr fühlt sich das Album "Agnostic Funk" von TICS aus Köln an. 17 Minuten Spielzeit und acht Songs, das sagt schon einiges über die Kompositionen aus. "Soft Panic" tänzelt ohne Umschweifen mitten ins Zimmer, mit viel Tohuwabohu machen TICS ein riesen Fass auf.
Wendigo - Wasteland Stories
Angefangen haben die Norddeutschen WENDIGO als Coverband. Ich vermute, dass sie neben Stoner Rock auch ZZ TOP im Programm hatten, denn einen Hang zu den drei Bluesbrüdern aus Texas hört man auf dem Albumdebüt „Wasteland Stories“ deutlich.
Exit Wounds - Visions
Es ist schon tragisch, dass Bands wie EXIT WOUNDS nicht die Aufmerksamkeit zuteil wird, die sie verdienen, denn die EP "Visions" ist wirklich ultrastark. Die Amerikaner bieten ein ausgesprochen gut gemachte und ausgewogene Metalcore-EP, die sicherlich auch von den (nur) knapp zwanzig Minuten Spielzeit und der daraus resultierenden Knackigkeit profitiert.
While She Sleeps - So What?
Müsste "So What?" von WHILE SHE SLEEPS danach bewertet werden, wie sympathisch die Band ist, würde hier die Höchstwertung stehen. Leider geht es um die Musik auf dem aktuellen Album der Metalcore-Band aus Sheffield und die überzeugt nicht so ohne Weiteres.
Within Temptation - Resist
Das lang erwartete Comeback der bekanntesten niederländischen Metal-Band: Nach einer fünfjährigen Kreativpause melden sich WITHIN TEMPTATION zurück. Schon die erste Single "The Reckoning" machte dabei überdeutlich, dass das niederländische Symphonic-Kollektiv irgendwie anders klingt.
Turbobier - King Of Simmering
TURBOBIER aus Wien Simmering veröffentlichen mit "King Of Simmering" das angeblich wegweisende dritte Album. Die Turbobande, rund um den geborenen Entertainer Dr. Marco Pogo, hat definitiv die richtige Abzweigung genommen. Selbst EISENPIMMEL haben einen Song namens "Ich kann auch nich immer saufen" und selbst wenn manche es gerne würden, es stimmt leider. Dementsprechend dreht sich auf dem neuen Album von TURBOBIER nicht mehr alles um den heiligen Gerstensaft, stattdessen gibt es persönlichere Songs, deutlichere Botschaften für Lokalpatriotismus, gegen Faschismus, für Spontanität und mehr Spaß im Leben, gegen Lethargie und Ausgrenzung. Den Rahmen etwas weiter abzustecken ist nicht nur mutig, damit sichern sich die Österreicher auch eine längere Halbwertszeit, mehr Abwechslung und letztendlich eine wachsende Fangemeinde.