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Selten wird man als Musikhörer so richtig positiv überrascht. Mir ging es mit dem Debut der Griechen PSYCHO CHOKE so. Nach einem elektronischen 08/15-Intro blies mich der erste Song bereits um.
Die Band spielt sehr modernen Death Metal, am ehesten vergleichbar mit alten FIVE FINGER DEATH PUNCH, allerdings noch eine Note härter. In diesen Sound binden sie noch eine Portion Nu Metal (á la KORN, z.B. bei gesprochenen Parts) und viel FEAR FACTORY ein ,allerdings ohne deren elektronische Sounds. Die Musik lebt von der perfektionierten Symbiose von ultrabösen, fiesen, gegrowlten Strophen und wunderschönen Refrains für die Ewigkeit. Der erste Song „Freedom In A Bottle Of Scotch“ ist da geradezu ein Referenzwerk für die gesamte Szene. Nach der heftigen Strophe kommt quasi aus dem Nichts ein Refrain für die Ewigkeit, schön und leicht melancholisch zugleich. Wer dabei nicht mit einem fetten Grinsen und erhobener Faust vor der Anlage herumspringt, dem kann ich auch nicht helfen.
Weiter geht’s mit etwas heftigeren Tracks, bis „Streetwise“ mit der nächsten Überraschung aufwarten kann. Ein sehr NuMetal-mäßiger Beginn mit fast schon gerappter Strophe wird mit urplötzlichen Aggressionsausbrüchen perfekt ergänzt und mündet auch wieder in einem genialen Refrain. Am Ende gibt es noch ein stimmiges Solo der NIGHTRAGE Gitarristen als Gastbeiträge. Besser kann man diese Art Musik nicht machen. Apropos Gastbeiträge: Der Auftritt von Gus G. in „Get Down“ zeigt, wie man diese auch überflüssig gestalten kann. Der Ozzy Osbourne Gitarrist spielt ein völlig belangloses Solo von 20 Sekunden, Namedropping eben. Für die Produktion war Jakob Hansen zuständig (VOLBEAT, HEAVEN SHALL BURN, usw.), der dieser Scheibe einen modernen, aber angemessenen Sound verpasst hat.
Ich hätte dieser Scheibe sogar fast die Höchstnote gegeben, aber nicht alle Songs sind so perfekt wie die oben erwähnten. Ich hoffe, dass die Band ihr Niveau halten oder sogar steigern kann und uns bald mit einer neuen Scheibe beglückt!