Asphodelus - Stygian Dreams Tipp

Asphodelus - Stygian Dreams

Schön, wenn Bands Zeit zur Entwicklung haben! ASPHODELUS rumpeln schon lange im Underground herum. Zu Anfang veröffentlichten die jungen Finnen Demos und EPs mit selbstgemalten Artworks (noch unter dem Namen CEMETERY FOG). Dann der Namenswechsel und ein etwas halbgares Mini-Album. Zwei Jahre später nun der erste echte Longplayer. Dieser Werdegang ist völlig oldschool – und passt somit hervorragend zur Musik.

„Stygian Dreams“: Ein Album mit charmantem Rumpeln

ASPHODELUS spielen den guten alten Death-Doom mit Gothic-Touch der 90er. Das war schon immer so, auf „Stygian Dreams“ sind sie aber deutlich besser geworden. Ja, es rumpelt noch, nicht jeder Einsatz ist da, wo er sein sollte. Aber das macht eben den Charme dieser Musik aus, die an die Sturm- und Drang-Zeiten von KATATONIA, TIAMAT und MY DYING BRIDE erinnert. Das Eingangsriff von „Scent Of Venus“ erinnert außerdem so krass an „In The Beginning“ von AMORPHIS, dass es an Ideenklau grenzt ... oder eben als perfekte Huldigung durchgeht.

Das Songwriting ist besser geworden

Doch ASPHODELUS haben vor allem beim Songwriting zugelegt. Die Melodien sind wunderbar melancholisch und verschmelzen mit verzweifelten Growls. Die Keyboard-Elemente sind präsent, kleistern aber die Songs nicht zu. Die Band ist gereift und weiß mittlerweile sehr genau, was sie tut.

ASPHODELUS haben ein Stück Naivität abgelegt

Aufgenommen wurde natürlich analog, sodass der Sound ebenso authentisch ist wie die Songs. Eine junge Band, bei deren früheren, hingestümperten Releases man auch mal grinsen musste, ist gereift und hat ein Stück ihrer Naivität abgelegt – „Stygian Dreams“ ist ein starkes Album, das Genrefans unbedingt anchecken müssen.

Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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