Alle Reviews in der Übersicht
Aktuelle Reviews
Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
A Feast For Crows - The Darkest Shade Of Light
2017 hatte ich zuerst von A FEAST FOR CROWS gehört. „A Chapter Unwritten“ hieß die erste LP, die die Münchener Modern-Metal-Band veröffentlicht hatte, welche eine frustrierende Mischung aus hohem Potential, gutem Songwriting und (insbesondere gesangstechnisch) einer eher enttäuschenden Umsetzung darstellte. Mit neuem Sänger Kilian startete die Band einen bombastischen Neuanfang und ist nun mit der dritten brandneuen LP „The Darkest Shade Of Light“ am Start.
Our Hollow, Our Home - Burn In The Flood
Auf ihrem dritten Studioalbum "Burn In The Flood" bleiben OUR HOLLOW, OUR HOME größtenteils ihrem altbekannten Sound treu. Diesmal geben sich die Briten etwas melodischer, lassen dabei aber keinesfalls ihre Wurzeln im Metalcore zurück. Ob die Rechnung aufgeht, erfahrt ihr in diesem Review.
Silver Lake by Esa Holopainen - s/t
Über die Sinnhaftigkeit von Solo-Projekten lässt sich aus qualitativer Perspektive meist vortrefflich streiten, für die betroffenen Künstler:innen sind sie nicht selten jedoch unausweichlich. Wer den eigenen künstlerischen Ausdruck über Jahrzehnte den Kompromissen innerhalb eines Bandgefüges opfert, muss irgendwann ausbrechen – das Solo-Projekt wird zum kathartischen Gebot. Nicht anders verhält es sich für Esa Holopainen, Lead-Gitarrist der finnischen Death-Metal-Größe AMORPHIS, und seinem Projekt SILVER LAKE BY ESA HOLOPAINEN.
Marillion - With Friends At St. David's (2CD/DVD/Blu-Ray) Tipp
Während sich die Wartezeit auf das neue MARILLION-Album auf inzwischen fünf Jahre beläuft, haben die britischen Prog-Giganten seit 2016 immer wieder Wege gefunden das "Leid“ ihrer Fans sinnvoll zu mindern. Durften sich diese vor zwei Jahren noch mit "With Friends From The Orchestra“ über Neuinterpretationen bekannter Stücke freuen, gibt es dieses Jahr mit "With Friends At St. David‘s“ das passende Live-Album obendrauf. Das klingt auf dem Papier unspektakulär, erweist sich aber als eines der hochwertigsten Live-Dokumente des Jahres.
Vola - Witness Tipp
Mit "Witness" stellen VOLA, bestehend aus Sänger und Gitarrist Asger Mygind, Keyboarder Martin Werner, Bassist Nicolai Mogensen und Drummer Adam Janzi, ihr hörenswertes drittes Album in der Schnittmenge zwischen modernem Progressive Metal und melodischem Post Rock vor.
Grave Miasma - Abyss Of Wrathful Deities
Wer wollte sich nicht schon immer rätselhaften tibetanischen Totenritualen hingeben, gehüllt in ein morbid-okkultes Klanggewand? GRAVE MIASMAs zweites Album „Abyss of Wrathful Deities“ ist der Schlüssel zu den sinistren Abgründen, die Normalsterblichen für gewöhnlich verborgen bleiben.
Amorphis - Live At Helsinki Ice Hall (2CD) Tipp
Wer es nach über einem Jahr ohne Konzerte und Festivals nicht mehr auf dem heimischen Sofa aushält, kann sich seit Anfang des Jahres immerhin über einen Haufen neuer Live-Alben freuen. War 2020 noch das Jahr des Livestreams, entpuppt sich 2021 inzwischen nämlich als Jahr des Live-Albums. Bands wie LACUNA COIL, MARILLION, PARADISE LOST oder auch ENSLAVED planen allesamt mit Live-Veröffentlichungen in den kommenden Monaten, AMORPHIS legen sogar schon diese Woche los.
Cvlt Ov The Svn - We Are The Dragon Tipp
Das mysteriöse finnische Musiker-Kollektiv CVLT OV THE SVN, dessen Mitglieder bisweilen unbekannt geblieben sind, hat mit „We are the Dragon“ nun sein Debütalbum veröffentlicht. Schaurig schön mit einer Spur Melancholie beschreiten die Finnen mit ihrem Occult Murder Pop, wie sie ihren Stil selbst bezeichnen, die Pfade des Dark und Gothic Rock der 1990er und frühen 2000er.
Eskimo Callboy - MMXX Hypa Hypa Edition (EP)
Die Fans haben gefragt – ESKIMO CALLBOY haben geliefert: Nachdem Ex-Sänger Sebastian ‚Sushi‘ Biesler die Band im vergangenen Jahr verlassen hatte, hat die Castrop Rauxeler Band mit Nico Sallach (Ex-TO THE RATS AND WOLVES) ein neues Kapitel aufgeschlagen und dieses unter anderem mit der Single „Hypa Hypa“ gefeiert. Als die Jungs dann ein wenig Schabernack auf TikTok trieben, wurde die Nachfrage nach „Hypa Hypa“-Cover-Songs in verschiedenen Musikstilen enorm hoch. Hängen lassen werden uns ESKIMO CALLBOY nie – hier ist sie: die „MMXX Hypa Hypa Edition“.
Artillery - X
ARTILLERY sind nicht zu bremsen: Mit "X" legt das dänische Thrash-Kommando bereits seinen sechsten Longplayer seit Wiedererweckung der Band 2009 vor. Album Nummer zehn ist zudem das erste ohne den 2019 verstorbenen Morten Stützer. Und man kann dem Quintett nur raten: Bitte weitermachen!
Helloween - Skyfall (Single) Tipp
Hach, wat schön. Die wiedervereinten HELLOWEEN mit Michael Kiske und Kai Hansen haben so viel Spaß in den Backen, dass die erfolgreiche Livegeschichte als Septett auch im Studio weitergeschrieben wird. Bevor im Sommer das selbstbetitelte neue Album erscheint, gibt's mit "Skyfall" einen ersten Appetizer.
Caliban - Zeitgeister
Es sind wahrlich verrückte Zeiten im Gange, wenn sich inzwischen sogar die deutsche Metalcore-Institution CALIBAN nach über elf Studioalben dazu durchringt, endlich auch einmal auf Deutsch zu singen. Und das, obwohl das Quintett schon vor zehn Jahren mit dem RAMMSTEIN-Cover "Sonne“ bewiesen hatte, dass besagter Sprachwechsel durchaus funktionieren kann. Entsprechend befriedigt "Zeitgeister“ lang gehegte Sehnsüchte der Fans.
Gojira - Fortitude Tipp
Volle Kraft voraus! Fast fünf Jahre sind bereits vergangen seit GOJIRA ihren großen Durchbruch mit „Magma“ feiern konnten. Ihr Signature-Sound aus wirren Rhythmen und dem konstanten Mix aus Schreien und Gesang verpackt in eisige Atmosphäre, hat die Franzosen zu einer der großen Bands dieses Jahrhunderts gemacht. Der Nachfolger „Fortitude“ steht nun in den Startlöchern und ich kann bereits versprechen, dass man mit diesem Neuling ein gänzlich neues, frisch geborenes GOJIRA kennenlernen wird, das bis jetzt in der Form noch nicht existiert hat.
The Limit - Caveman Logic
Zuerst einmal darf man sich wundern, dass es “Caveman Logic” überhaupt gibt: Immerhin steht mit Bobby Liebling ein Frontmann am Mikro, den eine gefährliche Aura umweht. Der PENTAGRAM-Chef ist in der Vergangenheit immer wieder mit einer gewissen Irrationalität aufgefallen. Doch auf dem Album seines neuen Projekts THE LIMIT hört man die unverkennbare Stimme des Wirrkopfs (womit nicht nur seine Lockenpracht gemeint ist).
Motörhead - Louder Than Noise… Live In Berlin (CD+DVD)
Nachdem "Clean Your Clock" Lemmy bei einem seiner letzten Konzerte in denkbar schlechter Verfassung zeigte und sich im Nachhinein als verzichtbares Trauerspiel statt sinnvolles Abschiedsgeschenk entpuppte, schieben MOTÖRHEAD fünf Jahre später einen weiteren Livemitschnitt nach, der vieles deutlich besser macht.
Jesus Rolls (DVD)
Trotz seines kurzen Auftritts ist John Turturros Auftritt als Jesus Quintana in "The Big Lebowski" legendär – und das will bei der Ansammlung skurriler Typen schon was heißen. Mit "Jesus Rolls" (Untertitel: "Niemand verarscht Jesus") widmet der Schauspieler seiner extrovertierten Figur aus der Komödie der Coen-Brothers nun einen eigenen Film. Und man darf sich vor und insbesondere nach Ansehen des Streifens fragen: Warum bloß?
Hämatom - Berlin - Ein akustischer Tanz auf dem Vulkan Tipp
HÄMATOM in Akustik scheint auf den ersten Blick wie ein Oxymoron, doch mit ihrem ersten Album ohne Strom begleiten die vier Herren aus Franken ihre Hörer:innen auf eine musikalische Zeitreise ins Berlin der 1920er Jahre. Mit einem fulminanten Ensemble aus Bläsern, Streichern, einem Klavier und sogar einem Akkordeon erobern Nord, West, Süd und Ost die Berliner Unterwelt.
The Disaster Area - Glasshearts
2016 haben THE DISASTER AREA ihr Debüt-Album „Sell Your Soul“ veröffentlicht und sich seitdem eine große Fangemeinschaft erarbeitet, der die Band für ihre Unterstützung nun Tribut zollen will. „Glasshearts“ heißen die Fans nun, ebenso wie das ihnen gewidmete neue Album.
Worst Doubt - Extinction Tipp
Auf ihrem Debüt-Album "Extinction" bringen WORST DOUBT gekonnt ihre Einflüsse aus Metal und Hardcore zusammen und schaffen eine explosive Mischung beider Genres, die mit ihrer Aggression die Stimmung der aktuell turbulenten Zeiten passend einfängt. Der Longplayer fühlt sich qualitativ stärker als seine Vorgänger an, übertrifft diese jedoch gleichzeitig mit seiner rohen Wucht und wirkt trotz gesteigerter Aufnahmequalität nicht zu glattbegügelt.